Fettleibigkeit kann durch Ausschalten eines einzigen Gens behandelt werden

Die Zahl der Menschen, die an Fettleibigkeit leiden, steigt jedes Jahr, und dies kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen.

Aufgrund übermäßiger Leidenschaft für das Essen, mangelnder körperlicher Aktivität und genetischer Veranlagung besteht für Millionen übergewichtiger Menschen die Gefahr, an einer koronaren Herzkrankheit, Diabetes, Arteriosklerose und anderen durch Fettleibigkeit verursachten Krankheiten zu sterben.

„Unser Körper ist darauf ausgelegt, Energie in Form von Fett zu speichern. Müssen wir unter schwierigen Bedingungen überleben, werden Reserveenergiequellen aktiviert. Derzeit sieht die Situation jedoch so aus: In Industrieländern haben die Menschen keine Probleme mit der Ernährung, ernähren sich gut und bewegen sich wenig. Doch jeder weiß, dass ein Mensch, um nicht zuzunehmen, genauso viel Energie verbrauchen muss, wie er mit der Nahrung aufnimmt“, sagt Professor Alexander Pfeiffer, Leiter des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Bonn.

Da viele Menschen gerne lecker und reichlich essen, aber keine Zeit oder einfach keine Lust haben, sich körperlich zu betätigen, scheint die ideale Lösung für diese Situation die Erfindung einer Art Wunderpille zu sein, die Fett verbrennen kann, während wir auf der Couch liegen und alles verdauen, was wir gegessen haben.

Einer Gruppe von Wissenschaftlern unter der Leitung von Professor Pfeiffer ist es gelungen, den ersten Schritt zu tun, um den Traum aller Faulenzer und Vielfraße auf diesem Planeten wahr werden zu lassen.

Die Wissenschaft kennt drei Arten von Fett. Weißes Fett speichert Energie, weshalb wir an Gewicht zunehmen. Braunes Fett fungiert als „Verbrenner“ von weißem Fett und erzeugt Wärme. Bei Erwachsenen befindet sich diese Art von Fettgewebe teilweise entlang der Wirbelsäule und im Nacken. Und schließlich gibt es noch die dritte Fettart: beiges Fett. Es wird von weißen Fettzellen produziert und verbrennt ebenfalls Energie.

Fettverbrennende braune Zellen könnten Fettablagerungen in weißen Zellen reduzieren. Doch wie verwandelt man weiße Fettzellen in beige? Wissenschaftler weltweit arbeiten an einer Lösung dieser Frage.

Vasodilatator-stimulierendes Phosphoprotein (VASP) hemmt die Bildung von beigem und braunem Fettgewebe.

In Studien an Mäusen blockierten Wissenschaftler das VASP-Gen der Tiere. Infolgedessen verloren die Mäuse an Gewicht und bauten Muskeln auf.

Experten zufolge können die Daten aus diesen Studien genutzt werden, um die Möglichkeit der Umwandlung von schädlichem Fett in nützliches Fett weiter zu untersuchen. Dies wird jedoch viel Zeit in Anspruch nehmen, da die Experimente an Mäusen durchgeführt wurden und nicht bekannt ist, wie erfolgreich sie bei der Anwendung auf Menschen sein werden.

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