Chemikalien in Kleidung und Möbeln führen zu Fettleibigkeit

Eine neue Studie, die von Forschern der Rollins School of Public Health an der Emory University in Atlanta, Georgia, durchgeführt und in der Fachzeitschrift Environmental Health Perspectives veröffentlicht wurde, ergab, dass Babys, deren Mütter im Haushalt Polyfluoralkylverbindungen ausgesetzt waren, bei der Geburt untergewichtig und im Alter von 20 Monaten größer waren als ihre Altersgenossen.

Polyfluoralkyle (PFAs) sind körperfremde Chemikalien, die bei der Herstellung von Fluorpolymeren verwendet werden. Sie sind in alltäglichen Haushaltsgegenständen wie Kleidung, Möbeln und Antihaftpfannen enthalten. Da PFAs in der Umwelt weit verbreitet sind, sind Menschen diesen Verbindungen regelmäßig ausgesetzt. Spuren von PFAs wurden im Blut und sogar in der Muttermilch einiger Patienten gefunden.

An der Studie nahmen 447 britische Mädchen und ihre Mütter teil. Die Forscher fanden heraus, dass die Kinder, die am stärksten Polyfluoralkylen ausgesetzt waren, bei der Geburt untergewichtig waren, im Alter von 20 Monaten jedoch übergewichtig waren. Dies deutet darauf hin, dass Kinder, die Polyfluoralkylen ausgesetzt sind, im späteren Leben häufiger fettleibig werden.

Michele Marcus, MS, PhD, Hauptautorin der Studie, Professorin für Epidemiologie an der Rollins School of Public Health der Emory University und stellvertretende Direktorin des Kaiser Permanente Center for Health Research, kommentierte die Ergebnisse der Studie:

„Frühere Studien an Tieren und Menschen legen nahe, dass die pränatale Exposition gegenüber Polyfluoralkylen schädliche Auswirkungen auf Föten und die postnatale Entwicklung haben kann. Unsere Ergebnisse stehen im Einklang mit diesen Studien und liefern neue Beweise dafür, dass Haushaltschemikalien zu Fettleibigkeit und Diabetes beitragen und dass die Exposition bereits bei der Geburt beginnt.“

Marcus fügte hinzu, dass eine ähnliche Studie in Dänemark bestätigt habe, dass Frauen, die im Mutterleib Polyfluoralkylen ausgesetzt waren, in ihren Zwanzigern einem erhöhten Risiko ausgesetzt seien, fettleibig zu werden.

Experimente an Mäusen haben gezeigt, dass die Exposition des Fötus gegenüber Polyfluoralkylen im Mutterleib zu einem Anstieg des Insulinspiegels führt und das Risiko von Fettleibigkeit im Erwachsenenalter erhöht.

Die Forscher identifizierten drei der häufigsten Arten von Polyfluoralkylverbindungen: Perfluoroctansulfonat, Perfluoroctanoat und Perfluorhexansulfonat. Im Rahmen der Studie untersuchten die Experten die Konzentration dieser Substanzen im Blut schwangerer Frauen. Größe und Gewicht ihrer neugeborenen Töchter wurden im Alter von zwei, neun und 20 Monaten gemessen.

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