Für Mädchen ist eine Gehirnerschütterung gefährlicher.

Wissenschaftler haben festgestellt, dass eine Gehirnerschütterung für Mädchen deutlich gefährlicher ist als für Jungen. Mädchen sind beeinflussbarer und verletzlicher: Sie reagieren häufiger auf Situationen, die Jungen praktisch nicht betreffen. Gehirnerschütterungen im Kindesalter sind häufiger als andere Verletzungen. Aufgrund hoher motorischer Aktivität, Unruhe und Neugier stürzen Kinder oft und verletzen sich. Jährlich suchen mindestens 120.000 Kinder mit einer solchen Diagnose Hilfe bei Traumatologen. Die höchste Anzahl an Gehirnerschütterungen wird im Schulalter verzeichnet: Die Gesamtzahl der Kinder unter allen Patienten, die eine Gehirnerschütterung erlitten haben, beträgt 45 %. Spezialisten analysierten Informationen über den Gesundheitszustand von Sportlern, die im Alter zwischen elf und achtzehn Jahren eine Gehirnerschütterung in der Anamnese hatten. Insgesamt wurden 110 männliche und 102 weibliche Patienten untersucht. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Genesung von einem Schädel-Hirn-Trauma bei Mädchen doppelt so schwierig war und doppelt so lange dauerte. Möglicherweise, so vermuten Ärzte, verlangsamt sich die Genesung der Mädchen aufgrund ihrer geringeren Stressresistenz und erhöhten Angst. Experten stellten fest, dass die verletzten Jungen elf Tage lang und die Mädchen 28 Tage lang nach der Verletzung Anzeichen eines Schädel-Hirn-Traumas zeigten. Gleichzeitig wiesen mehr als 70 % der Jungen nach 20 Tagen praktisch keine pathologischen Anzeichen der Verletzung auf. Fast 60 % der Mädchen zeigten sogar einen Monat später eine Reihe von Symptomen einer Gehirnerschütterung. Es ist seit langem bekannt, dass jedes Schädel-Hirn-Trauma (einschließlich Gehirnerschütterung) in fast allen Fällen zuvor erworbene Erkrankungen des Körpers verschlimmert. So verschlimmern sich die Kopfschmerzen, depressive Zustände kehren zurück, Angstzustände nehmen zu, Stress nimmt zu. Jungen leiden seltener an solchen Problemen und pathologischen Zuständen. Laut Wissenschaftlern erklärt diese Tatsache die Verlangsamung des Genesungsprozesses bei Mädchen. „Die Ergebnisse unserer Studie haben nur bestätigt, was Sportärzte schon seit Jahren vermuten“, sagen die Leiter des Experiments. „Diese Ergebnisse zeigen, dass ein gründlicherer und individuellerer Therapieansatz für Gehirnerschütterungen bei Kindern erforderlich ist. Ein Facharzt für Traumatologie muss sich von der unmittelbaren Schädel-Hirn-Verletzung distanzieren und versuchen, die betroffenen psycho-emotionalen Reaktionen zu verstehen, die die Genesung des Kindes beeinträchtigen.“ Leider machen Ärzte oft Fehler und betrachten Depressionen und Angstzustände bei Kindern als Begleitsymptome einer Gehirnerschütterung. Die Studie stellt jedoch alles in den Vordergrund: Die aufgeführten Symptome sind primär und stellen tatsächlich ein Hindernis für die schnelle Erholung der Gehirnstrukturen nach einer Verletzung dar.

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