Hohe Dosen von Koffein lösen Panikattacken aus

Koffein ist eine starke psychoaktive Substanz, die in hohen Dosen sogar zum vorzeitigen Tod führen kann. Schon ein 1/16 Teelöffel Koffein ist ein guter Energielieferant, aber ein Viertel führt zu erhöhtem Puls, Schwitzen und Angstzuständen. Statistiken zeigen, dass jeder zwanzigste Erwachsene unter Angstzuständen leidet. Ärzte schließen nicht aus, dass der Konsum von Tee, Kaffee, Energydrinks usw. einen direkten Zusammenhang damit hat.

Das Koffeinmolekül ist recht klein und erreicht das Gehirn innerhalb von 20 Minuten. Es überwindet problemlos die Blut-Hirn-Schranke, was Koffein so besonders macht. Unmittelbar nach dem Eintritt ins Gehirn verhindert das Koffeinmolekül die Aufnahme des Nukleosids Adenosin, das ein Schläfrigkeitssignal sendet. Darüber hinaus steigert Koffein die Aktivität des zentralen Nervensystems und erhöht leicht den Blutdruck.

Gleichzeitig lösen Studien zufolge große Mengen Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke bei fast jedem Menschen Angstzustände aus. John Greden von der University of Michigan wies in seiner Arbeit darauf hin, dass erhöhte Koffeindosen dieselben Symptome wie Angstneurosen hervorrufen. In seiner Studie analysierte der Wissenschaftler den Zustand einer Krankenschwester, die über Schwindel, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Apathie, Herzrhythmusstörungen und Angstzustände klagte. Wie sich herausstellte, wurden diese Symptome durch Kaffee hervorgerufen. Im Durchschnitt trank die Frau etwa 12 Tassen starken schwarzen Kaffee pro Tag. Nachdem die Frau aufgehört hatte, Kaffee zu trinken, verschwanden alle Symptome.

Laut dem Wissenschaftler besteht außerdem eine erbliche Veranlagung für durch Koffein verursachte psychische Störungen, insbesondere Panikattacken und akute Angstzustände. Manche Menschen können sogar nach mehreren Tassen Kaffee einschlafen, während andere nach nur einer Tasse Kaffee mehrere Stunden wach bleiben können, wie Experten feststellen, und zwar aufgrund der unterschiedlichen Adenosinrezeptoren.

Die Tatsache, dass Koffein Panikattacken auslöst, wurde experimentell nachgewiesen. Alle Freiwilligen wurden in drei Gruppen eingeteilt:

1. Gesunde Menschen, die in der Vergangenheit nicht unter Panikattacken gelitten haben;
2. Menschen, die in der Vergangenheit psychische Störungen hatten;
3. Menschen, die Verwandte ersten Grades mit Panikstörungen hatten, aber selbst nicht darunter litten.

Die Probanden erhielten zunächst entkoffeinierten Kaffee und anschließend Kaffee mit erhöhten Koffeindosen. Nach dem Konsum von entkoffeiniertem Kaffee traten keine verstärkten Angstzustände oder Panikattacken auf, doch nach dem Konsum hoher Koffeindosen entwickelten 52 % der Teilnehmer eine Panikstörung. 41 % der Personen, deren Angehörige unter Angstattacken litten, litten ebenfalls an einer psychischen Störung, obwohl sie zuvor keinerlei derartige Symptome aufwiesen. Dieses Experiment bestätigt, dass Angstattacken erblich bedingt sind und Koffein eine solche Störung auslösen kann.

Wissenschaftler aus Australien untersuchten auch die Wechselwirkung von Koffein und Stress. Wie sich herausstellte, kann ein starker psychischer Schock mit hohen Koffeindosen zu Halluzinationen führen.

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