Mehr und mehr Großeltern kümmern sich um ihre Enkelkinder

Die Hilfe der älteren Generation bei der Betreuung und Erziehung von Kindern ist von unschätzbarem Wert. Wer sonst wird jungen Eltern erzählen, Ratschläge geben und helfen? Und wer wird das Kind so zärtlich lieben, sich um es kümmern und es mit Aufmerksamkeit umgeben?

Doch nicht immer verläuft die Beziehung zwischen jungen Familien und ihren Eltern so reibungslos.

Eine neue Studie der Universität Chicago ergab, dass 60 Prozent der Großeltern zehn Jahre lang auf ihre Enkel aufpassen, und 70 Prozent derjenigen, die einer jungen Familie helfen, zwei oder mehr Jahre lang.

Die Ergebnisse der jüngsten Volkszählung aus dem Jahr 2010 zeigen die Rolle der älteren Generation bei der Kindererziehung und im allgemeinen Leben. 8 % der älteren Menschen leben mit ihren Enkeln zusammen, und 2,7 Millionen versorgen sie mit allem, was sie brauchen. Im Jahr 2006 waren es noch 2,4 Millionen.

Darüber hinaus unterstützen Großeltern die Mütter bei der Kinderbetreuung. Dies liegt daran, dass 30 % der Frauen mit Kindern unter fünf Jahren berufstätig sind.

„Unsere Untersuchungen zeigen, dass es bei älteren Menschen Unterschiede gibt, wie sehr sie helfen und wie viel sie tun. Großeltern mit geringem Einkommen oder weniger als Hochschulabschluss kümmern sich beispielsweise viel häufiger um die Kinder“, sagt die Co-Autorin der Studie, Professor Linda White.

Während eine Minderheit der älteren Menschen mit niedrigem Einkommen bereit war, die Verantwortung für die Führung eines Haushalts und die Erziehung der Enkelkinder zu übernehmen, war die Mehrheit dazu nicht bereit und beschränkte sich auf eine nur geringe Beteiligung am Leben der älteren Menschen.

Die Studie, die das Ausmaß und die Intensität der Unterstützung junger Familien durch die ältere Generation ermitteln sollte, wurde von 1998 bis 2008 mit Unterstützung des National Institute on Aging durchgeführt. Im Rahmen der Langzeitstudie wurden 13.614 Großeltern ab 50 Jahren befragt. Im Abstand von zwei Jahren ermittelten die Experten, wie viel Zeit und Aufmerksamkeit sie ihren Enkelkindern widmeten.

Wissenschaftler haben mehrere Formen einer solchen Vormundschaft identifiziert: wenn Kinder und Enkelkinder bei älteren Menschen leben und sich nicht an der Haushaltsführung beteiligen, und wenn Großeltern ohne Beteiligung der Eltern die volle Vormundschaft über ihre Enkelkinder übernehmen.

Die Forschungsdaten zeigen folgende Ergebnisse:

• Afroamerikaner und Hispanics leben häufiger als Europäer in großen Mehrgenerationenfamilien und haben auch häufiger Familien, in denen die Großeltern ihre Enkel allein großziehen.
• Großeltern mit höherem Einkommen und Bildungsniveau stellen eher ein Kindermädchen für ihr Kind ein, als dass sie sich selbst um das Kind kümmern.
• Vertreter der älteren Generation, die noch verheiratet sind, sind eher bereit, auf die Kinder aufzupassen.
• Wenn Familien beider Generationen unter einem Dach leben, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sich ältere Menschen in die Kindererziehung einmischen.
• Am wenigsten hilfsbereit sind die Großeltern, die älter, geschieden und höchstwahrscheinlich arbeitslos sind.

Die Forschungsdaten können für die Planung staatlicher Politik im Bereich des familiären und sozialen Schutzes von Kindern nützlich sein.

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