Eine von drei Frauen ist Opfer von Gewalt

Das Problem der Gewalt gegen Frauen ist auch heute noch aktuell und erfordert globales Handeln zu seiner Lösung.

Trotz aller Bemühungen erfährt heute jede dritte Frau Gewalt (sexuelle oder körperliche) durch ihren Partner, und etwa 7 % der Frauen haben Gewalt durch einen Fremden erfahren.

Das Problem der Gewalt gegen Frauen und die Möglichkeiten zur Bekämpfung aggressiven Verhaltens erhalten große Aufmerksamkeit, doch das Ausmaß der Gewalt, einschließlich Partneraggression, Vergewaltigung, weiblicher Genitalverstümmelung, Zwangsheirat und Frauenhandel, ist nach wie vor extrem hoch und führt zu schwerwiegenden Folgen.

Weltweit leiden etwa 100 bis 140 Millionen Mädchen unter Genitalverstümmelung (allein in Afrika sind etwa drei Millionen Mädchen Opfer dieser Form der Gewalt) und etwa 100 Millionen Mädchen unter 18 Jahren werden gegen ihren Willen verheiratet.

Viele Länder haben in diesem Bereich zwar gewisse Fortschritte erzielt (Gleichstellung von Mann und Frau, strafrechtliche Verantwortlichkeit), doch in der Praxis hat sich dies als unzureichend erwiesen. Mädchen und Frauen sind weiterhin vielfältiger Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt und haben selbst nach geltendem Recht keinen Zugang zu Rechts- oder anderen Gesundheitsdiensten.

Aktuelle Daten zeigen, dass nicht genügend Anstrengungen unternommen werden, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern.

Der Professor einer der Londoner Schulen, S. Watts, stellte fest, dass weltweit jede dritte Frau aggressiven und gewalttätigen Handlungen durch einen Partner oder einen Fremden ausgesetzt sei, was auf die Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen zur Verhinderung solcher Handlungen hinweist.

Laut dem Professor sei es wichtig, die Hilfsdienste für Frauen, die Opfer von Gewalt geworden seien, zu stärken. Dafür müsse jedoch vor allem die vollständige Gleichstellung der Geschlechter sichergestellt werden.

Es wird davon ausgegangen, dass sowohl mit Angreifern als auch mit potenziellen Opfern gearbeitet werden muss. Es ist notwendig, soziale Normen in den Köpfen der Menschen zu ändern, nach denen Frauen eine niedrigere Stellung als Männer haben.

Im Vorfeld der 16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen wurde eine Reihe von Veröffentlichungen veröffentlicht, in denen politische Entscheidungsträger und Gesundheitsfachkräfte weltweit aufgefordert werden, ihre Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu verbessern.

Die Publikationsreihe umfasste fünf Hauptereignisse:

1. Die Priorität der Regierung sollte darin bestehen, die notwendigen Mittel für Maßnahmen zur Verhütung von Gewalt gegen Frauen bereitzustellen.
2. Auf gesetzgeberischer Ebene ist es notwendig, die in den Köpfen der Menschen tief verwurzelten diskriminierenden Normen zu ändern, die Frauen benachteiligen und zur Gewalt beitragen.
3. Um gewaltfreies Verhalten, die Gleichstellung der Geschlechter und die Unterstützung von Gewaltopfern zu stärken, sind zusätzliche Investitionen erforderlich.
4. Die Rolle des Gesundheits- und Justizwesens sowie anderer Sektoren sollte gestärkt werden. Außerdem sollten in jedem dieser Sektoren Strategien für Präventions- und Reaktionsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden.
5. Die Regierung muss die notwendigen Mittel für wissenschaftliche Forschung und Entwicklung bereitstellen, um wirksamere Maßnahmen zur Verhinderung von Gewalttaten zu untersuchen.

Fachleute verfügen heute nur über wenige Informationen darüber, welche Maßnahmen zur Prävention von Gewalt gegen Frauen wirksam sein können. Die Aufgabe der Fachleute besteht darin, die verfügbaren Informationen zu verbreiten und ihre Umsetzung in der Praxis zu erleichtern.

[ 1 ]