Männer leben aufgrund von Stereotypen kürzer

Es ist bekannt, dass Männer weltweit weniger leben als Frauen. Die gängigste Meinung ist, dass Männer häufiger Alkohol trinken und rauchen als Frauen und daher anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind. An der Rutgers University fand eine Gruppe von Wissenschaftlern jedoch heraus, dass ein weiterer Grund für die männliche Sterblichkeit seit Jahrhunderten verwurzelte Stereotypen sein können, die Männer dazu zwingen, stärker zu wirken und Ärzte über ihren Zustand zu belügen.

Laut Psychologen ist es in der Gesellschaft allgemein anerkannt, dass Männer stärker und zäher sind als Frauen. Dies führt dazu, dass die starke Hälfte der Menschheit Symptome entweder ignoriert oder versucht, einen männlichen Arzt aufzusuchen. Wie sich herausstellte, erzählen die meisten Männer einer Ärztin nicht die ganze Geschichte, was die Diagnose erschwert und ihren Zustand verschlechtert.

Einer der Autoren der neuen Studie stellte fest, dass Männer im Durchschnitt fünf Jahre kürzer leben als die schöne Hälfte der Menschheit. Aus physiologischer Sicht können Spezialisten dies nicht erklären. Um den Grund für diese Lücke herauszufinden, führten Wissenschaftler eine Umfrage unter 250 erwachsenen Männern durch und fanden heraus, dass Männer umso häufiger männliche Ärzte wählten, je höher die Werte auf der „Männlichkeitsskala“ waren. In der zweiten Phase befragten Experten dieselbe Anzahl von Studenten (den jungen Leuten wurden dieselben Fragen gestellt wie den vorherigen Befragten) und stellten fest, dass diejenigen, die aufrichtig glauben, dass Männer ihre Gefühle nicht zeigen sollten, nicht bereit sind, sich über gesundheitliche Probleme zu beschweren.

In der dritten Phase befragten die Forscher etwa ein halbes Tausend Männer und Frauen und stellten fest, dass Anhänger des etablierten Stereotyps seltener zum Arzt gehen, ihre Symptome verheimlichen und häufiger Komplikationen erleiden. Bemerkenswert ist, dass ein ähnlicher Effekt auch beim schönen Geschlecht zu beobachten ist: Frauen, die sich für stark halten und auf niemanden angewiesen sind, gehen seltener zum Arzt und schweigen über das, was sie wirklich stört.

Einer der Forscherinnen zufolge haben Männer ein tiefes Unterbewusstsein, das ihnen sagt, dass sie ihre Schwächen niemandem zeigen dürfen. In schwierigen Situationen müssen sie sich ausschließlich auf sich selbst verlassen, was zu gesundheitlichen Problemen führt. Bei Frauen ist das anders – sie sind verletzlich, sensibel, zeigen gerne Emotionen und sorgen sich mehr um ihre eigene Gesundheit.

Apropos Männergesundheit: In einer der neuesten Studien haben Wissenschaftler herausgefunden, was die Gesundheit von Männern stärken kann – und seltsamerweise sind es die Beschwerden und Vorwürfe einer Frau, über die sich alle Männer so oft beschweren. Experten haben sogar bewiesen, dass Frauen der Gesundheit besondere Aufmerksamkeit schenken, nicht nur ihrer eigenen oder der ihrer Kinder, sondern auch der ihrer besseren Hälfte. Das Ignorieren schwerwiegender Symptome durch Männer führt zur Entwicklung schwerer Krankheiten und Komplikationen, aber eine Frau wird Sie immer auf die „Alarmglocken“ in Bezug auf die Gesundheit aufmerksam machen und Sie zu einem Arztbesuch überreden.

Laut der Studie treffen verheiratete Männer im Durchschnitt 30 Minuten früher im Krankenhaus ein als alleinstehende Männer, was ebenfalls auf die Betreuung durch die Frauen zurückzuführen ist. Experten zufolge achten Frauen im Gegensatz zu Männern auch sehr genau auf die Anweisungen des Arztes und zwingen ihre Männer buchstäblich dazu, ihnen zu folgen, während alleinstehende Männer manchmal die Einnahme von Medikamenten auslassen oder gegen die Vorschriften verstoßen.

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