Medikamente gegen Impotenz können zur Behandlung von Altersdemenz eingesetzt werden

Tadalafil (ein Medikament mit ähnlicher Wirkung wie Viagra) kann laut Experten helfen, seniler Demenz vorzubeugen. Tadalafil verbessert die Durchblutung des Gehirns und erweitert die Blutgefäße, was sich positiv auf den Zustand von Patienten mit Demenz auswirkt, die durch Probleme mit den Blutgefäßen verursacht wird (diese Form der senilen Demenz steht an zweiter Stelle unter allen Demenzarten).

Bekanntlich verlieren die Gefäße im Gehirn mancher Menschen mit zunehmendem Alter an Elastizität und verdicken sich. In diesem Zustand können die Gefäße das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen, was letztendlich zu Nährstoff- und Sauerstoffmangel führt. Solche Probleme treten bei etwa 70 % der älteren Menschen auf.

An der St. George’s University wollte ein Forscherteam die Wirkung von Tadalafil an Freiwilligen über 50 Jahren mit Gedächtnis- und Gefäßproblemen untersuchen.

Das Forschungsteam wird den Blutfluss zum Gehirn vor und nach der Einnahme von Tadalafil analysieren.

Wie bekannt wurde, beabsichtigen die Spezialisten, den Versuchsteilnehmern kleine Dosen des Medikaments zu verabreichen. Zudem soll eine Gruppe gebildet werden, die ein Placebo erhält.

Medikamente zur Verbesserung der Erektionsfähigkeit (zum Beispiel Sildenafil, der Wirkstoff des bekannten Medikaments Viagra) haben, wie frühere Studien zeigten, eine positive Wirkung bei der Behandlung von Gastroparesen und pulmonaler arterieller Hypertonie.

Ein Forscherteam der University of South Wales erklärte jedoch, das Medikament verschlechtere die Sehkraft der Patienten.

Sildenafil beeinträchtigt die Funktion eines Enzyms, das für die Übertragung von Lichtsignalen von der Netzhaut zum Gehirn wichtig ist.

Sildenafil wirkt sich besonders schädlich auf Menschen mit Retinitis pigmentosa und erblichen Augenerkrankungen aus, die zur Erblindung führen.

Menschen mit normaler Vererbung können ein Gen besitzen, das Retinitis pigmentosa verursacht, doch die meisten wissen es nicht einmal. Eine solche Mutation tritt jedoch bei einem von 50 Menschen auf.

Retinitis pigmentosa wird durch Mutationen in den Genen verursacht, die das Enzym PDE6 produzieren. Menschen mit zwei Kopien der veränderten Gene sind am anfälligsten für die Erkrankung.

In einem neuen Forschungsprojekt untersuchten Forscher die Auswirkungen einer Einzeldosis Sildenafil auf Nagetiere mit normaler Vererbung und mit einer Genmutation.

Als Ergebnis wurde festgestellt, dass bei Mäusen mit normaler Vererbung eine vorübergehende Verschlechterung des Sehvermögens auftrat, während die Wirkung nach der Einnahme des Arzneimittels im Vergleich zu Nagetieren mit Genmutationen länger anhielt.

Den Experten fiel außerdem auf, dass in den Augen der Nagetiere der Prozess des frühen Zelltods begonnen hatte.

Letztlich verursachte Sildenafil bei Nagetieren, die Träger der Netzhauterkrankung waren, eine Degeneration.

Zu den Nebenwirkungen zählen häufig eine erhöhte Lichtempfindlichkeit, Probleme mit der Farbwahrnehmung und verschwommenes Sehen. Daher ist es wichtig, dies bei der Verschreibung von Viagra an Patienten zu berücksichtigen.

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