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Ärztliche Kunstfehler fordern und verstümmeln Tausende von Menschenleben
Zuletzt überprüft: 01.07.2025
Wissenschaftler sind angesichts der alarmierenden Zahlen beunruhigt. Allein in den USA kommt es jährlich mindestens viertausend Mal zu sogenannten „Never Events“, also zu „inakzeptablen Vorfällen“.
Wissenschaftler der Johns Hopkins University in Baltimore führten Untersuchungen durch, um das wahre Ausmaß des Problems zu ermitteln und herauszufinden, wie häufig medizinisches Personal Fehler macht. Experten zufolge kam es zwischen 1990 und 2010 zu über 80.000 solcher Vorfälle.
Die Ergebnisse der Forscher basieren auf Daten der National Bank of Medical Information, einem Register, in dem sämtliche Daten zu ärztlichen Fehlern erfasst werden.
Wie sich herausstellt, sind ärztliche Fehler, die aus verschiedenen Gründen, einschließlich Fahrlässigkeit, gemacht werden, gar nicht so selten. Man stelle sich vor: Pro Woche werden 39 Mal verschiedene Gegenstände bei Operationen vergessen. Doch das ist noch nicht alles. Manche Ärzte hinterlassen unerwartete Geschenke im Körper, andere operieren einfach am falschen Körperteil. Fälle, in denen Patienten an der falschen Stelle operiert werden, kommen 20 Mal pro Woche vor. Die am häufigsten entfernten Gegenstände sind Schwämme und Handtücher.
Die Tatsache, dass sich allein in den USA in den letzten zwanzig Jahren über 80.000 solcher schrecklichen medizinischen „Fehler“ ereignet haben, lässt darauf schließen, dass es tatsächlich noch viel mehr gibt. Ein Patient kommt ins Krankenhaus und klagt über Unwohlsein oder Schmerzen – und so werden die medizinischen Fehler korrigiert und Fremdkörper aus seinem Körper entfernt. Doch stellen Sie sich vor, wie viele von ihnen noch immer mit einem Instrument im Körper leben und nicht einmal davon wissen. Natürlich besteht immer noch die Möglichkeit, dass ein vergesslicher Chirurg seine Instrumente selbst vermisst, dann wird alles, was im Patienten vernäht wurde, viel schneller entfernt.
„Es gibt Fehler im Gesundheitswesen, die sich trotz aller Bemühungen nicht verhindern lassen. Beispielsweise lässt sich die Ausbreitung von Infektionen trotz aller Bemühungen nicht verhindern. Situationen, in denen ein Chirurg beispielsweise ein Instrument bei seinem Patienten vergisst, können jedoch auf null oder zumindest auf ein Minimum reduziert werden. Diese Studie und die von uns präsentierten Zahlen zeigen jedoch deutlich, dass noch viel zu tun ist und der Tag, an dem die Zahl der Arztfehler zurückgeht, noch in weiter Ferne liegt“, sagt der Hauptautor der Studie, Dr. Marty Makaria.
Die Forscher hoffen, dass das Ausmaß des untersuchten Problems Ärzte und Aufsichtsbehörden dazu veranlassen wird, ein wirksameres Überwachungssystem zu entwickeln.
Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren kam es zu 9.744 Fällen ärztlicher Kunstfehler, die den Opfern Entschädigungszahlungen in Höhe von insgesamt 1,3 Milliarden Dollar kosteten.
Experten zufolge überlebten 6,6 % der Patienten aufgrund medizinischer Fehler nicht, 32,9 % entwickelten chronische Erkrankungen. Es gibt auch diejenigen, die mit einem leichten Schrecken davonkamen – 59,2 %.
Neben chirurgischen Fehlern gibt es noch weitere. So werden Patienten oft mit falschen Medikamenten oder der falschen Dosierung „behandelt“, Frauen, die eine künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen, werden mit dem Sperma des falschen Spenders befruchtet, Menschen werden am falschen Ort operiert und manchmal landet die falsche Person auf dem Operationstisch. Passen Sie auf sich auf!