Negative Einstellungen gegenüber älteren Menschen wirken sich nachteilig auf ihre Gesundheit aus

Jedes Jahr am 1. Oktober wird der Welttag der älteren Menschen gefeiert, und die WHO ruft dazu auf, sich gegen Altersdiskriminierung auszusprechen. Laut WHO kommt es in fast allen Ländern zu Verletzungen der Rechte älterer Menschen oder zu einer schlechten Behandlung, was sich unweigerlich auf ihre geistige und körperliche Gesundheit auswirkt.

Die Weltgesundheitsorganisation führte eine Umfrage durch und stellte fest, dass mehr als die Hälfte der Befragten der Meinung ist, dass ältere Menschen nicht mit dem gebührenden Respekt behandelt werden. Insgesamt nahmen 83.000 Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und aus verschiedenen Ländern an der Umfrage teil. Den Ergebnissen zufolge wird älteren Menschen in Ländern mit hohem Lebensstandard der geringste Respekt entgegengebracht. Laut John Beard, Leiter der WHO-Abteilung für Alternsforschung, haben die meisten Menschen eine unbewusste stereotype Meinung über ältere Menschen, aber alle Normen können und sollten geändert werden. Ein markantes Beispiel dafür sind Sexismus oder Rassismus.

Eine negative Einstellung gegenüber älteren Menschen führt zu einer Verschlechterung ihrer geistigen und körperlichen Gesundheit. Ältere Menschen empfinden sich oft als Belastung für ihre Angehörigen, ihr Selbstwertgefühl sinkt, was die Entwicklung von Depressionen und sozialer Isolation begünstigt. Einer der neuesten Studien auf diesem Gebiet zufolge passen sich ältere Menschen, die ihr eigenes Altern negativ wahrnehmen, nach dem Verlust ihrer Arbeitsfähigkeit schlechter an das Leben an, und ihre Lebenserwartung ist im Durchschnitt 7,5 Jahre kürzer als die von Menschen mit einer positiven Einstellung zu ihrem eigenen Alter.

In etwa 10 Jahren wird sich die Zahl älterer Menschen auf der Welt verdoppeln und in 30 Jahren werden zwei Milliarden ältere Menschen auf dem Planeten leben.

Laut der WHO-Koordinatorin für Fragen des Alterns, Alana Ofiser, wird die Gesellschaft zweifellos von einer Zunahme der Zahl älterer Menschen profitieren. Doch bevor dies geschieht, müssen die Vorurteile abgebaut werden, die tief in der Wahrnehmung der modernen Gesellschaft verankert sind.

Laut Ofiser können sich negative Einstellungen gegenüber älteren Menschen auf unterschiedliche Weise äußern – etwa durch die Aufgabe der Arbeit und den Ruhestand nach Erreichen des festgelegten Alters oder durch die Einstellung, sie seien schwächer, abhängig und unfähig, moderne Geräte und Kommunikationsmittel zu nutzen usw.

Nach Ansicht einiger Experten basiert die Definition des Rentenalters auf der Einbeziehung aller älteren Menschen, während die Fähigkeiten von Personen, die das gesetzlich festgelegte Alter erreicht haben, unberücksichtigt bleiben. Solche Vorstellungen sind tief in unserem Unterbewusstsein verwurzelt und werden häufig bei verschiedenen Datenerhebungen, der Verteilung von Gesundheitsressourcen usw. berücksichtigt.

In diesem Jahr wurde der Generaldirektor der WHO aufgefordert, einen Plan zur Bekämpfung negativer Einstellungen gegenüber älteren Menschen zu entwickeln und einen Aktionsplan zum Thema Altern und Gesundheit umzusetzen. Der diesjährige Tag der älteren Menschen soll auf dieses Problem aufmerksam machen und die WHO dazu anregen, über die Folgen einer negativen Einstellung gegenüber älteren Menschen nachzudenken.

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