Rauchen erhöht das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, um das Vierfache

Rauchen ist seit langem als Auslöser einer Vielzahl von Krebsarten bekannt. Neue Daten zeigen, dass Rauchen für etwa die Hälfte aller Blasenkrebserkrankungen bei Männern und Frauen verantwortlich ist. Das ist mehr als bisher angenommen.

Jedes Jahr wird bei mehr als 350.000 Menschen weltweit Blasenkrebs diagnostiziert.

2009 wurden die Ergebnisse einer Studie an Rauchern in New Hampshire veröffentlicht. Sie erregten die Aufmerksamkeit von Neil Friedman, einem Wissenschaftler am US-amerikanischen National Cancer Institute. Er und seine Kollegen stellten eine ungewöhnlich hohe Zahl von Blasenkrebsfällen unter den Studienteilnehmern fest.

Friedmans Gruppe führte eine zusätzliche Analyse durch und untersuchte Daten von einer halben Million Teilnehmern der Ernährungs- und Gesundheitsstudie der National Institutes of Health. Die Teilnehmer der Langzeitstudie waren zu Beginn der Studie im Jahr 1995 zwischen 50 und 71 Jahre alt.

Als Friedman die Originaldaten mit den Ergebnissen aus dem Jahr 2006 verglich, stellte er fest, dass in diesem Zeitraum bei 4.500 Menschen Blasenkrebs diagnostiziert worden war.

„Unsere Studie hat gezeigt, dass Raucher ein viermal höheres Risiko haben, an Blasenkrebs zu erkranken als Nichtraucher“, sagt er. „Das ist höher als in früheren Studien aus den 1960er und 1980er Jahren.“

Damals war die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, bei Rauchern nur dreimal höher als bei Personen, die auf Tabak verzichteten.

„Eine weitere interessante Erkenntnis ist, dass Rauchen sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit etwa der Hälfte aller Blasenkrebserkrankungen in Verbindung steht“, fügt Friedman hinzu. „Frühere Studien wurden zu einer Zeit durchgeführt, als Frauen weniger rauchten als Männer. Demnach könnte Rauchen für etwa die Hälfte der Krebserkrankungen bei Männern verantwortlich sein, bei Frauen jedoch nur für 20 bis 30 Prozent.“

Friedman weist darauf hin, dass sich die Zusammensetzung von Zigaretten im letzten halben Jahrhundert verändert hat. Obwohl der Teer- und Nikotingehalt gesunken ist, scheint der Gehalt einer Reihe anderer Karzinogene, darunter Beta-Naphthalin, zugenommen zu haben, was möglicherweise mit Blasenkrebs in Verbindung gebracht wird. Eine neue Studie kommt zudem zu dem Schluss, dass auch ehemalige Raucher einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, an dieser gefährlichen Krankheit zu erkranken. Der Artikel mit den Ergebnissen der Studie wurde im Journal of the American Medical Association veröffentlicht.

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