Schlaf als Mittel, um etwas über die Welt um uns herum zu lernen

Es ist bekannt, dass Neugeborene die meiste Zeit schlafen. Kolumbianische Experten haben jedoch herausgefunden, dass sie auf diese Weise die Welt um sich herum kennenlernen. Die Experten bestätigen ihre Schlussfolgerungen durch Beobachtungen und zahlreiche Experimente an Säuglingen.

Im Laufe der Forschung fanden Wissenschaftler heraus, dass Neugeborene ständig Informationen verarbeiten, die sie im Wachzustand erhalten, und ihr Gehirn auch im Schlaf. Experten zufolge ermöglicht dies einem neuen Menschen, sich schnell an unsere Welt anzupassen. Die Lernmethoden und -weisen unterscheiden sich jedoch bei verschiedenen Kindern. Die Autoren der Studie legten Ergebnisse von Experimenten mit Neugeborenen vor, um ihre Ergebnisse zu bestätigen.

Während des Experiments rüttelten die Wissenschaftler die Kinder abwechselnd mit Rasseln und bliesen leicht auf ihre Augenlider. 24 von 26 Kindern kniffen bereits nach 20 Minuten die Augenlider fester zusammen, als sie die Rassel hörten, da sie dieses Geräusch mit dem darauffolgenden Luftstoß assoziierten. Gleichzeitig zeichneten die Geräte auf, dass sich alle Kinder in der Tiefschlafphase befanden. Laut den Wissenschaftlern bestätigt dies, dass Kinder im Schlaf eine für sie neue Welt kennenlernen und entdecken können; am Beispiel der Rassel konnten sie das Geräusch der Rassel mit dem darauffolgenden Luftstoß assoziieren. Selbst nachdem die Wissenschaftler aufgehört hatten, auf die Kinder zu pusten und nur noch mit der Rassel rüttelten, kniffen die Kinder weiterhin die Augenlider zusammen, als wollten sie sich vor dem Luftstoß schützen. Laut der Psychobiologin Inge Maot Eigsti ist die Entdeckung unglaublich, aber dass die Kinder im Schlaf den Zusammenhang zwischen dem Geräusch und dem darauffolgenden Atemzug verstanden, ist offensichtlich.

Die Autoren der Studie bezeichnen ihre Entdeckung als Sensation, da man zuvor glaubte, dass sich bedingte Reflexe beim Menschen nur im Wachzustand entwickeln können. Das Experiment mit Neugeborenen zeigte jedoch das Gegenteil. Es ist erwähnenswert, dass die Fähigkeiten des Gehirns noch nicht einmal zur Hälfte erforscht sind. Daher ist unbekannt, welche anderen Fähigkeiten unser Körper verbirgt.

Weitere Experimente bestätigten zudem, dass Neugeborene im Schlaf lernen und bereits erworbene Erfahrungen nutzen können. Im Schlaf aktualisieren Neugeborene ihr Gedächtnis, wie bestimmte Wellenschwingungen im Gehirn von Babys zeigen. Wissenschaftler glauben, dass diese Entdeckung bei der Diagnose bestimmter Krankheiten hilfreich sein kann, insbesondere bei Autismus, Aufmerksamkeitsdefizit- und Lernbehinderungen usw.

Vor einigen Monaten stellte eine Gruppe britischer Wissenschaftler fest, dass Kinder Schmerzen um ein Vielfaches stärker wahrnehmen als Erwachsene, da sie eine höhere Schmerzschwelle haben. Zu diesem Schluss kamen die Experten nach mehreren Studien mit einem Tomographen an zehn Säuglingen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Neugeborene, die erst wenige Wochen alt sind, eine sehr hohe Schmerzschwelle haben und daher extrem stark auf Schmerzen reagieren.

Mithilfe eines Tomographen (eines Geräts, mit dem sich Röntgenaufnahmen einer bestimmten Schicht machen lassen) führten Wissenschaftler ein einzigartiges Experiment durch: Alle kleinen Teilnehmer erhielten im Schlaf Injektionen. Der Tomograph zeichnete auf, dass das Gehirn von Neugeborenen viermal stärker auf den Eingriff reagierte als das von Erwachsenen. Es ist erwähnenswert, dass man früher glaubte, Neugeborene würden überhaupt keine Schmerzen empfinden. Dank britischer Spezialisten wird kleinen Patienten heute bei schmerzhaften Eingriffen ein Schmerzmittel gespritzt.