"Smart pipe" - eine neue Stromquelle

Ein neues System für Wasserleitungen ermöglicht die Stromerzeugung, sobald Wasser durch die Leitungen fließt. Dadurch werden die Gesamtenergiekosten gesenkt und die erzeugte Wasserkraft ist umweltfreundlich.

In die Rohre sind spezielle rotierende Turbinen eingebaut, die Energie erzeugen, sobald Wasser durch die Rohre fließt, und diese an den Generator weiterleiten.

Wie der CEO des Unternehmens, Greg Semler, dessen Spezialisten das neue System entwickelt haben, feststellte, ist es derzeit ziemlich schwierig, eine umweltfreundliche Energiequelle zu schaffen. Dem Unternehmen gelang jedoch das fast Unmögliche: Spezialisten schufen eine Energiequelle in einem Rohr, durch das Trinkwasser fließt, ohne die Atmosphäre und die Tierwelt zu gefährden.

Wasserversorger verbrauchen bekanntlich enorme Mengen Strom. Das neue System wird die Kosten für die Trinkwasserversorgung der Stadt deutlich senken. Experten zufolge können kommunale Unternehmen die Wasserkraft künftig für den Eigenbedarf nutzen oder verkaufen.

Greg Semler wies außerdem darauf hin, dass es in einer kalifornischen Stadt bereits ein Projekt gibt. Dort versorgt ein neues System die Straßenlaternen nachts mit Strom. Tagsüber könnte die Stadt einen Teil der Kosten durch Wasserkraft decken.

An einer der Pipelines in Portland wurden bereits neue Systeme installiert, die Strom für das städtische Stromnetz erzeugen. Zwar reicht das System noch nicht aus, um die gesamte Stadt mit Strom zu versorgen, aber die Leitungen produzieren genug Strom, um einzelne Gebäude, beispielsweise eine Schule, zu versorgen und die Stromrechnung der Stadt insgesamt zu decken.

Es ist zu beachten, dass das System nur dort funktioniert, wo ein natürlicher Wasserfluss oder die Schwerkraft eine Rolle spielt. Beim Pumpen hingegen verbraucht das System Energie. Solche Rohre haben jedoch eine Besonderheit: Sie verfügen über eingebaute Sensoren zur Kontrolle der Wassermenge, was für die Mitarbeiter der Versorgungsunternehmen bisher unmöglich war.

Die elektrische Infrastruktur habe in den letzten Jahrzehnten unglaubliche Fortschritte gemacht, doch für die Wasserversorgung sei kein vergleichbares System geschaffen worden, sagte Semler und verwies auf einen Rohrbruch in der Nähe der University of California, durch den auf dem Höhepunkt einer Dürre rund 75 Millionen Liter Wasser verloren gingen.

Erst als die Universität den Rohrbruch meldete, wurde dies bekannt. Das neue System misst den Druck in der Leitung und ermöglicht so Rückschlüsse auf die Dichtheit der Leitung. Dank der Einführung des neuen Systems können Informationen über den aktuellen Zustand der Leitung gewonnen werden, und die Versorgungsunternehmen können die Infrastruktur effizienter verwalten.

Dank der Sensoren wird es außerdem möglich sein, die Qualität des Trinkwassers zu überwachen, mit dem die Bevölkerung versorgt wird.

Der Entwickler plant, mit Städten zusammenzuarbeiten und das neue System zu implementieren, wenn die alten Pipelines verschlissen sind. Auch eine Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern ist nicht ausgeschlossen.

Darüber hinaus ermöglicht Ihnen diese Methode der Energiegewinnung den Zugriff auf eine entfernte Quelle, beispielsweise außerhalb der Stadt, wo es keinen Strom gibt.