Wissenschaftler haben die langfristigen Auswirkungen von Hirnverletzungen untersucht

Forscher der University of South Florida und ihre Kollegen am James A. Haley Veterans Affairs Medical Center untersuchten die Langzeitfolgen traumatischer Hirnverletzungen und fanden heraus, dass ein Schädel-Hirn-Trauma zu einer fortschreitenden Verschlechterung der Hirnfunktion führt, die durch Entzündungen und eine Unterdrückung der Zellregeneration gekennzeichnet ist. Therapeutische Interventionen können jedoch dennoch helfen, Zelltod zu verhindern.

Die Ergebnisse der Studie sind in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift PLoS ONE veröffentlicht.

„Nach neuesten Daten leiden in den USA etwa 1,7 Millionen Menschen an den Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas “, sagt Professor Cesar Borlongan. „Darüber hinaus sind 52.000 Menschen an einem Schädel-Hirn-Trauma (TBI) gestorben, das sind 30 % aller traumabedingten Todesfälle.“

Auch wenn eine traumatische Hirnverletzung nicht unmittelbar zu irreversiblen Folgen wie Tod oder Behinderung führt, können ihre Folgen langfristige negative Auswirkungen auf die Gesundheit eines Menschen haben, vor allem neurologische Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und posttraumatische Demenz.

Seit der Beteiligung des US-Militärs an den Konflikten im Irak und in Afghanistan hat die Zahl traumatischer Hirnverletzungen dramatisch zugenommen.

„Verletzungen des Hippocampus, der Hirnrinde und des Thalamus tragen zu langfristigen kognitiven Schäden bei“, sagte Studien-Co-Autor Dr. Paul Sandberg. „Forschungsergebnisse zeigen, dass funktionelle und kognitive Beeinträchtigungen eine Folge traumatischer Hirnverletzungen sind.“

TBI kann sowohl akute als auch chronische Stadien umfassen, wie Wissenschaftler in einem Experiment an Mäusen gezeigt haben. Die Wissenschaftler sagen, dass das Experiment dazu beitragen wird, therapeutische Ziele für die Behandlung nach dem akuten Stadium besser zu verstehen und zu identifizieren.

„Unsere Studie untersuchte die langfristigen pathologischen Folgen einer traumatischen Hirnverletzung in verschiedenen Hirnregionen wie dem dorsalen Striatum, dem Thalamus, dem Corpus callosum, dem Hippocampus und den Hirnschenkeln“, erklären die Forscher. „Wir fanden heraus, dass eine ausgeprägte Neuroinflammation nach einer traumatischen Hirnverletzung eine zweite Welle des Zelltods auslöst, die die Zellproliferation reduziert und die Regenerationsfähigkeit des Gehirns beeinträchtigt.“

Nach der Untersuchung des Rattenhirns acht Wochen nach der Verletzung stellten die Forscher eine „signifikante Hochregulierung aktivierter Mikrogliazellen fest, nicht nur im Bereich der direkten Verletzung, sondern auch in angrenzenden und entfernten Bereichen“.

Der Ort der Entzündung korreliert mit Zellverlust und beeinträchtigter Zellvermehrung, so die Forscher. Mikrogliazellen fungieren als erste und wichtigste Form der Immunabwehr im zentralen Nervensystem und machen 20 Prozent der gesamten Gliazellpopulation im Gehirn aus. Sie sind im gesamten Gehirn und Rückenmark verteilt.

„Unsere Untersuchungen zeigten, dass die Zellproliferation durch die neuroinflammatorische Kaskade deutlich beeinträchtigt wurde“, kommentieren die Autoren.

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