Zucker kann helfen, Krebs zu erkennen

Neue Krebsforschungen haben gezeigt, dass bösartige Tumore mehr Zucker aufnehmen, und Wissenschaftler haben vorgeschlagen, dass dies in der Krebsdiagnostik genutzt werden könnte.

Der Ersatz der synthetischen Substanz durch Zucker soll laut Experten nicht nur bei der Diagnose helfen, sondern sich auch positiv auf die Psyche der Patienten auswirken.

Die Studie wurde an der Universität Lund in Schweden durchgeführt. Experten zufolge könnte Zucker durchaus das Kontrastmittel ersetzen, das bei der Diagnose von Krebstumoren verwendet wird.

Die Wissenschaftler gelangten zu ihren Schlussfolgerungen auf der Grundlage von Experimenten, die mit sieben Freiwilligen durchgeführt wurden. Bei drei von ihnen wurde Hirnkrebs diagnostiziert, während der Rest völlig gesund war.

Studien haben gezeigt, dass Krebstumore mehr Zucker aufnehmen als das sie umgebende normale Gewebe.

Wissenschaftlern zufolge bietet die Verwendung von Zucker anstelle eines Kontrastmittels mehrere Vorteile. Erstens hat Zucker keine schädlichen Auswirkungen auf den Körper des Patienten, und die Kosten einer zuckerbasierten Substanz sind um ein Vielfaches geringer als die von Kontrastmitteln mit synthetischen Bestandteilen. Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Zucker könnte die positive psychologische Wirkung auf Krebspatienten sein – Wissenschaftler gehen davon aus, dass zuckerbasierte Substanzen eine beruhigende Wirkung auf Patienten haben.

Derzeit hat die Zuckersubstanz nur einen Nachteil: Diese Diagnosemethode ist für Patienten mit Diabetes nicht geeignet. Schwedische Wissenschaftler wollen es jedoch nicht dabei belassen und ihre Forschung in diese Richtung fortsetzen. In Kürze planen Experten, mit einer neuen Gruppe von Freiwilligen eine neue Forschungsphase einzuleiten.

Wissenschaftler glauben übrigens, dass eine der seltenen Zuckerarten (L-Fucose), die in Pilzen, Algen und Samen vorkommt, bei der Behandlung von Hautkrebs ( Melanom ) helfen kann. Experten zufolge kann die Ausbreitung von Melanomen gestoppt werden, wenn es gelingt, den Stoffwechsel von L-Fucose zu verändern.

An der University of California glaubt eine Gruppe von Spezialisten, dass Krebs mithilfe menschlicher Körperflüssigkeiten diagnostiziert werden kann. Wissenschaftler haben diese Diagnosemethode als Flüssigbiopsie bezeichnet und einen speziellen Test entwickelt, der innerhalb von 10 Minuten mit nur einem Tropfen Speichel eine Diagnose ermöglicht. Der Test kann unabhängig durchgeführt werden. Laut Wissenschaftlern liefert der Test ein Ergebnis mit 100-prozentiger Genauigkeit.

Heute verwenden Onkologen einen Bluttest, der nach einer Biopsie durchgeführt wird und das genetische Profil des Krebses zeigt. Für die Primärdiagnose von Krebs wird ein Bluttest jedoch schon lange nicht mehr eingesetzt. Amerikanische Experten sind überzeugt, dass ein Speicheltest einen Tumor im Frühstadium der Entwicklung erkennen kann, was äußerst wichtig ist.

Professor David Wong, der die Studie leitete, erklärte, dass klinische Tests der neuen Testmethode in einigen Monaten durchgeführt werden. Derzeit ist lediglich bekannt, dass Patienten mit Lungenkrebs an den Experimenten teilnehmen werden.

Die Forscher stellten fest, dass sie nicht nur an der Krebserkennung durch den Test interessiert seien, sondern auch daran, dass es keine falsch positiven Ergebnisse gebe.

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