Ästhetische Charakterisierung von Hautnarben

Die ästhetischen Eigenschaften einer Narbe sind meist subjektiv, da identisch aussehende Narben für den einen absolut zufriedenstellend sein und bei dem anderen Depressionen auslösen können. Andererseits ist dieses Konzept objektiv, da es anhand objektiver Kriterien beurteilt werden kann. Zu letzteren gehört vor allem, wie auffällig die Narbe für andere ist und inwieweit sie die Wahrnehmung der Gesichtskonturen (Körper, Gliedmaßen) verändert. Aus dieser Sicht lassen sich alle Narben bedingt in ästhetisch akzeptable und ästhetisch inakzeptable einteilen.

Ästhetisch akzeptable Narben lassen sich in versteckte (unauffällige) und kaum wahrnehmbare Narben unterteilen. Versteckte Narben befinden sich so, dass sie insbesondere für das Laienauge praktisch unsichtbar sind und nur bei genauer Untersuchung erkannt werden können (innerhalb der Kopfhaut, in natürlichen Hautfalten, hinter dem Tragus der Ohrmuschel, auf der Rückseite usw.).

Unauffällige Narben unterscheiden sich von versteckten Narben durch ihre geringe Größe (punktförmige und kleine normo- und atrophische Narben) und ihre Lage (an den Oberschenkeln und am Bauch in der „Badehosenzone“, am Fuß, an der Handfläche und in anderen anatomischen Zonen).

Der Begriff „kaum sichtbar“ ist weitgehend willkürlich und kann nicht nur darauf hinweisen, dass die Narbe für andere kaum sichtbar ist, sondern auch darauf, dass der Patient selbst ihr wenig Beachtung schenkt. Letztendlich ist es die Situation des Patienten, die maßgeblich darüber entscheidet, ob eine Narbe als ästhetisch akzeptabel eingestuft wird oder nicht.

Ästhetisch inakzeptable Narben. Die Einstufung einer Narbe als ästhetisch inakzeptabel kann sowohl objektiv als auch subjektiv sein.

So sind Narben von erheblicher Länge und Breite, hypertrophe und keloide Typen, die sich an offenen Körperstellen und insbesondere im Gesicht befinden, objektiv „unästhetisch“. Gleichzeitig sind selbst versteckte Narben möglicherweise nicht für Patienten mit erhöhten Anforderungen geeignet.

Aus diesem Grund spielt die ausführliche Aufklärung des Patienten über die Beschaffenheit der zukünftigen Narben eine äußerst wichtige Rolle in der Arbeit eines plastischen Chirurgen.

In diesem Zusammenhang spielt die präoperative Untersuchung des Patienten eine wichtige Rolle. Dabei wird erfragt, ob er bereits Operationen oder Verletzungen hatte. Das Vorhandensein normo- oder atrophischer Narben deutet auf eine normale Reaktion des Gewebes auf die Verletzung hin. Hypertrophe und insbesondere Keloidnarben können ein triftiger Grund sein, eine kosmetische Operation abzulehnen.

Wenn der Patient im Laufe seines Lebens nicht operiert wurde und überhaupt keine Narben an seinem Körper vorhanden sind, sollte deren zukünftiger Verlauf sehr sorgfältig vorhergesagt werden. In diesem Fall sollte der Patient (auch schriftlich) darauf hingewiesen werden, dass die Bildung hypertropher und sogar keloider Narben theoretisch möglich ist, in der Praxis jedoch äußerst selten vorkommt. Ein direkter, wenn auch nicht absoluter Beweis für eine normergische Gewebereaktion auf ein Trauma kann das Fehlen von Keloidnarben in gepiercten Ohrläppchen sein.

Der nächste Schritt bei der Aufklärung potenzieller Patienten besteht in einer kurzen Beschreibung der Narben, die typischerweise nach einer bestimmten Operation entstehen.

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