Grapefruit in der Schwangerschaft

Betrachten wir das Thema „Grapefruit in der Schwangerschaft“ aus der Perspektive des weit verbreiteten Ratschlags an alle Schwangeren: Essen Sie mehr Obst, um einem Vitaminmangel vorzubeugen.

Um die Frage „Darf man während der Schwangerschaft Grapefruit essen?“ möglichst überzeugend zu beantworten, erinnern wir uns daran, um welche Art von Frucht es sich handelt und, wie man so schön sagt, „wozu man sie isst“ …

Grapefruit – Citrus Paradisi, das heißt „Paradieszitrus“. Aufgrund des Glykosids Naringenin schmeckt diese Frucht jedoch leicht bitter. Darüber hinaus ist sie eine Hybride, deren Vorfahren zwei andere Zitrusfrüchte sind – Orange und Pampelmuse. Die Heimat der Grapefruit ist die Insel Barbados in der Karibik.

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Vorteile von Grapefruit während der Schwangerschaft

Wenn man bedenkt, dass 100 g rosa Grapefruitmark fast 34 mg Vitamin C enthalten, decken 200 g fast 90 % des Tagesbedarfs an diesem Vitamin. Die Vorteile von Grapefruit während der Schwangerschaft liegen also auf der Hand.

Darüber hinaus enthalten dieselben 100 g Grapefruit auch andere wichtige Vitamine: Thiamin (B1) – 0,037 mg; Riboflavin (B2) – 0,02 mg; Pantothensäure (B5) – 0,28 mg; Pyridoxin (B6) – 0,04 mg; Folsäure (B9) – 10 µg; Cholin (B4) – 7,7 mg; Tocopherol (E) – 0,13 mg; Nicotinamid (PP) – 0,27 mg sowie Carotinoide.

Und während alle werdenden Mütter die Bedeutung von Vitamin B9 (Folsäure) kennen, kennt beispielsweise nicht jeder Vitamin B4. Und das vergeblich, denn der wichtigste Neurotransmitter Acetylcholin, der die neuromuskuläre Übertragung durchführt, wird aus Cholin synthetisiert. Darüber hinaus wirkt sich Vitamin B4 positiv auf den Kohlenhydratstoffwechsel aus und reguliert den Gehalt des Pankreashormons Insulin im Körper. In der Leber überwacht es den Fettstoffwechsel. Ohne dieses Vitamin sammelt die Leber überschüssiges Fett an.

Ein weiterer positiver Aspekt der Grapefruit ist das Vorhandensein von Vitamin B8 bzw. der vitaminähnlichen Substanz Inositol in ihrer biochemischen „Erfolgsbilanz“. Vitamin B8 fördert die reibungslose Funktion von Gehirnzellen, Hornhaut und Augenlinse; trägt zur Erhaltung der Gefäßwände und eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei. Experten sagen, dass Inositol zur Vorbeugung von Entzündungen der Venenwände und der Bildung von Blutgerinnseln, d. h. Thrombophlebitis, beiträgt. Daher ist Grapefruit während der Schwangerschaft im dritten Trimester für die werdende Mutter sehr nützlich.

Rosa und rote Grapefruits enthalten das Antioxidans Lycopin, das den Cholesterinspiegel senkt. Grapefruit, insbesondere rote Grapefruit, wird empfohlen, um den Gesamttonus zu erhöhen und Müdigkeit zu lindern. Es ist jedoch zu beachten, dass sie den Appetit und die Magensäure steigert.

Die Vorteile der Grapefruit während der Schwangerschaft liegen auch in den Makro- und Mikroelementen, an denen diese aus Barbados stammende Frucht reich ist. Grapefruit enthält Kalzium (9–12 mg pro 100 g Frucht), Eisen (0,06–0,2 mg), Magnesium (9–12 mg), Mangan (0,013 mg), Phosphor (8–15 mg), Natrium (1 mg), Kalium (148–160 mg), Zink (0,05–0,07 mg).

Ist Ihnen aufgefallen, wie viel Kalium Grapefruit enthält? Und Kalium sorgt bekanntlich für einen normalen Wasser-Salz-Stoffwechsel im Körper und beugt der Bildung von Ödemen vor.

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Schaden von Grapefruit während der Schwangerschaft

Jetzt ist es an der Zeit herauszufinden, welchen Schaden Grapefruit während der Schwangerschaft anrichten kann. Grapefruit enthält einige Polyphenolverbindungen, darunter das Flavanon Naringin und die Furanocumarine Bergamottin und Dihydroxybergamottin.

Diese biologisch aktiven Substanzen wirken sich sehr aggressiv auf das körpereigene Enzymsystem aus. Sie blockieren ein Enzym aus Darm und Leber – Cytochrom CYP3A4 aus der Hämaprotein-Familie. Dieses Enzym im Dünndarm und in der Leber sorgt für den Stoffwechsel von Medikamenten, die biologische Umwandlung und Synthese von Cholesterin und einigen Steroiden.

Bei Medikamenten erhöht Grapefruit durch die Inaktivierung des genannten Enzyms deren Bioverfügbarkeit, also deren Wirkungsstärke – bis hin zu einem Zustand, der einer Überdosis ähnelt, oft mit Magen-Darm-Blutungen und Leberschäden. Forscher haben 85 Medikamente identifiziert, mit denen Grapefruit (und ihr Saft) in Konflikt geraten. Darüber hinaus hält die Hemmung des Enzyms CYP3A4 über einen längeren Zeitraum an: Nach einem Tag ist seine Aktivität um 50 % wiederhergestellt, und erst nach drei Tagen nimmt dieses Enzym seine volle Funktion wieder auf.

Kehren wir nun zur Cholesterinsynthese und Steroidogenese zurück, deren Produkte Hormone sind: Testosteron, Östrogene, Progesteron, Kortikoide usw. Bei der Untersuchung der Wirkung von Grapefruitpolyphenolen stellte sich heraus, dass Bergamottin auch die Aktivität der Enzyme CYP1A2, CYP2A6, CYP2C9, CYP2C19, CYP2D6 und CYP2E1 in der subzellulären Fraktion (Mikrosomen) der menschlichen Leber unterdrückt. Und hier beginnt die erste Phase der Biotransformation nicht nur von Xenobiotika, sondern auch von endogenen Verbindungen, einschließlich überschüssiger Sexualhormone...

Es stellt sich heraus, dass der Schaden von Grapefruits während der Schwangerschaft darin besteht, dass die darin enthaltenen Substanzen den Hormonstoffwechsel vorübergehend stören und somit das komplexe „hormonelle Umfeld“, das für den weiblichen Körper während der Schwangerschaft charakteristisch ist, negativ beeinflussen können.

Darf man während der Schwangerschaft Grapefruit essen oder nicht? Wahrscheinlich ein wenig und gelegentlich. Aber nur, wenn es keine Probleme mit der Empfängnis (z. B. mit dem Hormonspiegel) gab, der Säuregehalt des Magensaftes normal ist, Sie keine Medikamente einnehmen und... es kein Problem ist.