Behandlung von Dyspepsie

Grundlage der Behandlung von Dyspepsie und akuten Infektionen mit Dehydration ist die Rehydratationstherapie. Sie wird durchgeführt, um den Wasser-Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt des Körpers wiederherzustellen.

Die Rehydratation erfolgt mit polyionischen Kristalloidlösungen (Trisol, Chlosol, Acesol). Kolloidale Lösungen (Hämodez, Rheopolyglucin) können zur Entgiftung nur ohne Dehydratation eingesetzt werden. Bei den meisten Patienten mit Dehydratationsgrad I-II werden Lösungen oraler Rehydratationssalze verwendet: Citraglucosolan, Glucosolan, Rehydron. Die Rehydratationstherapie ist die Grundlage für die Behandlung akuter Infektionen mit Dehydratationssyndrom.

Die Rehydratationstherapie (intravenös und oral) erfolgt in zwei Phasen.

1. Beseitigung bestehender Flüssigkeitsverluste. Das Volumen der verabreichten Lösungen als Prozentsatz des Körpergewichts entspricht dem Grad der Dehydratation, die Verabreichungsrate hängt auch vom Grad der Dehydratation ab (von 30–40 ml/min bei Grad I bis 120–130 ml/min bei Grad IV).
2. Korrektur anhaltender Flüssigkeitsverluste.

Neben der Rehydratation werden zur Korrektur von Magen-Darm-Störungen bei Infektionskrankheiten folgende Medikamentengruppen eingesetzt.

• Sorbentien (Polyphepan, 1 Esslöffel 3-4 mal täglich, Polysorb, Carbolong usw.) zur Verringerung der Intoxikation.
• Smecta (dioktaedrischer Smektit) ist ein Mehrzweckmedikament (Sorbens und Protektor zum Schutz der Darmschleimhaut). Nehmen Sie 3-4 Beutel (9-12 g) pro Tag ein.
• Eubiotika (Linex 2 Kapseln 3-mal täglich, Bifidumbacterin Forte, Acipol, Biosporin usw.).
• Enzympräparate – Oraza, Abomin, Pankreatin usw. – 1 Tablette (Dragee) 3-mal täglich zu den Mahlzeiten.
• Metoclopramid, ein Dopaminrezeptorblocker, wird 1–2 Tage lang 1–3-mal täglich in einer Dosis von 10 mg intramuskulär verabreicht, um Erbrechen und dyspeptische Störungen zu reduzieren.
• Antispasmodika gegen Schmerzsyndrom: Drotaverin 0,04 g 3-mal täglich oral oder 1 ml einer 2%igen Lösung 1-2-mal täglich intramuskulär; Papaverin; Belladonna-Präparate (Bellastezin, Besalol).
• Indomethacin ist ein Inhibitor der Prostaglandinbiosynthese, der hilft, sekretorischen Durchfall zu stoppen. Verschrieben wird es 1 bis 2 Tage lang dreimal im Abstand von 3 Stunden in einer Dosis von 50 mg.
• Octreotid hemmt die Synthese aktiver Sekretionsstoffe und trägt so zur Verringerung der Sekretion und der motorischen Aktivität bei. Es ist in Ampullen zu 0,05, 0,1 und 0,5 mg erhältlich. Es wird 1-2 mal täglich subkutan verabreicht.
• Calciumpräparate, die die Phosphodiesterase aktivieren und so die Bildung von cAMP verhindern. Es wird empfohlen, 0,5 g Calciumgluconat zweimal im Abstand von 12 Stunden oral einzunehmen.
• Darmantiseptika, wirksam gegen ein breites Spektrum grampositiver und gramnegativer Bakterien, dysenterischer Amöben und Candida-Pilze:
  • Intetrix 1-2 Kapseln 3-mal täglich;
  • Enterol ist ein Antidiarrhoikum biologischen Ursprungs (gewonnen aus der Hefe Saccharomyces boulardii), das zweimal täglich in einer Dosierung von 1–2 Kapseln verschrieben wird.
• Antibiotika und Fluorchinolone werden zur Behandlung von vier Darminfektionen eingesetzt: Cholera, Shigellose, Yersiniose und Campylobacteriose.