Der Schädel eines neugeborenen Babys

Der Schädel eines Neugeborenen weist eine Reihe signifikanter Merkmale auf. Der Schädel ist aufgrund des aktiven Gehirnwachstums und der frühen Ausbildung der Sinnesorgane achtmal größer als der Gesichtsschädel. Bei einem Erwachsenen ist der Schädel aufgrund der vollständigen Entwicklung des Kauapparates nur doppelt so groß wie der Gesichtsschädel. Die Augenhöhlen eines Neugeborenen sind breit. Die Schädelbasis ist im Vergleich zum Gewölbe im Wachstum zurückgeblieben, die Knochen sind durch breite Knorpel- und Bindegewebsschichten miteinander verbunden. Die Tuberkeln der Stirn- und Scheitelbeine sind gut ausgeprägt, daher erscheint der Schädel von oben betrachtet viereckig. Das Stirnbein besteht aus zwei Hälften, die Augenbrauenbögen fehlen und die Stirnhöhle ist noch nicht vorhanden. Die Kiefer sind unterentwickelt, was die geringe Höhe des Gesichtsschädels bedingt. Der Unterkiefer besteht aus zwei Teilen (zwei Hälften). Die Teile des Schläfenbeins sind durch gut definierte Bindegewebe- oder Knorpelschichten voneinander getrennt, der Warzenfortsatz ist nicht entwickelt. An den Schädelknochen sind die Muskelhöcker und -linien nicht ausgeprägt.

Das charakteristischste Merkmal des Schädels eines Neugeborenen sind die Fontanellen (Fonticuli). Sie sind nicht verknöcherte Bindegewebsbereiche (membranöse Bereiche) des Schädelgewölbes. Insgesamt gibt es sechs Fontanellen: zwei liegen entlang der Mittellinie des Schädelgewölbes und vier seitliche Fontanellen.

• Die größte ist die vordere (frontale) Fontanelle (Fonticulus anterior). Sie ist rautenförmig, liegt zwischen den beiden Stirnbeinanteilen und den beiden Scheitelbeinen und schließt sich im 2. Lebensjahr.
• Die hintere (okzipitale) Fontanelle (Fonticulus posterior) hat eine dreieckige Form. Sie liegt zwischen den beiden Scheitelbeinen vorne und der Hinterhauptsschuppe hinten und schließt sich im 2. Lebensmonat.
• Die seitlichen Fontanellen sind paarig, zwei auf jeder Seite.
• Die vordere Keilbeinfontanelle (Fonticulus sphenoidalis) befindet sich am Übergang des großen Keilbeinflügels zum Stirn-, Scheitel- und Schläfenbein und schließt sich im 2.-3. Lebensmonat.
• Die hintere - Mammillarfontanelle (Fonticulus mastoideus) - wird von den Schläfen- und Scheitelbeinen sowie der Hinterhauptsschuppe gebildet und wächst im 2.-3. Lebensmonat über.

Die Nähte zwischen den Knochen des Schädelgewölbes sind nicht ausgebildet, die Knochenränder sind eben. Erst im dritten Lebensjahr eines Kindes beginnen sich in den Schädelknochen Zähne zu entwickeln, die allmählich an Größe zunehmen und in die Zahnzwischenräume des benachbarten Knochens eindringen. So entstehen die gezackten Nähte. Aus der Beschreibung des Schädels eines Neugeborenen geht hervor, dass seine Entwicklung zum Zeitpunkt der Geburt noch lange nicht abgeschlossen ist. Es setzt sich in den folgenden Lebensjahren fort.

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