Schmerzen in der Zunge

Es gibt ein Sprichwort: „Meine Zunge ist mein Feind!“ Ich möchte es umformulieren und sagen: „Meine Zunge ist mein Freund!“, da sie uns tatsächlich durch Zungenschmerzen auf versteckte gesundheitliche Probleme hinweisen kann. Schon in der Antike glaubten Volksheiler, Medizinmänner und andere Zauberer, dass die Zunge viel über den Gesundheitszustand eines Menschen aussagen kann. Und das alte indische Gesundheitssystem „Ayurveda“ geht davon aus, dass verschiedene Zonen der Zunge direkt reagieren und die Arbeit jedes inneren Organs separat übertragen.

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Warum tut es weh?

Da Zungenschmerzen sehr unangenehm sind, suchen Betroffene meist sofort einen Arzt auf. Solche Schmerzen können durch Verletzungen (Beißen, Brennen, Abkratzen eines Zahnschmelzsplitters, schlecht sitzende Zahnprothesen usw.) verursacht werden. Auch schmerzhafte virale Geschwüre können eine Ursache sein. Die Ursache ist noch nicht vollständig geklärt. Solche Geschwüre können jedoch nicht nur auf der Zunge, sondern in der gesamten Mundhöhle auftreten. Immer mehr Ärzte gehen heute davon aus, dass solche Geschwüre durch nervöse Anspannung, Stress und andere Nervenstörungen entstehen. Zungenschmerzen werden häufig durch verschiedene allergische Reaktionen und Eisenmangel verursacht. Daher können sie ein Symptom einer Anämie sein.

Am häufigsten stellen Ärzte bei Schmerzen in der Zunge jedoch zwei Diagnosen:

1. Glossitis ist eine Entzündung des Zungengewebes, die oberflächlich oder tief sein kann. Tiefe Glossitis wird chirurgisch behandelt, da sie komplexe Entzündungsprozesse im Kinn- und Halsbereich verursacht. Eine oberflächliche Entzündung der Schleimhaut wird als „katarrhalische Glossitis“ bezeichnet. Sie kann selten als eigenständige Erkrankung angesehen werden. In den meisten Fällen ist eine solche katarrhalische Zungenentzündung eine Folge von Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Sie kann auch durch Ursachen wie Karies, Zahnungsbeschwerden, Zahnstein, mechanische Traumata mit dem Eindringen von Mikroben und sogar übermäßiges Rauchen hervorgerufen werden.
2. Glossalgie ist ein medizinischer Begriff für Zungenschmerzen, deren Ursache nicht eindeutig bestimmt werden kann. Diese Erkrankung ist die Folge von Funktionsstörungen des Zentralnervensystems, insbesondere des Hypothalamus. Zungenschmerzen bei Glossalgie können spontan auftreten und ebenso unerwartet wieder verschwinden oder längere Zeit anhalten. Die Schmerzcharakteristika sind unterschiedlich – ziehend, pulsierend, zunehmend und abklingend. In jedem Fall verursacht selbst die leichteste Glossalgie große Beschwerden.

Wo und wie man Zungenschmerzen heilt

Wenn die Zungenschmerzen durch eine mechanische Verletzung oder ein virales Geschwür verursacht werden, können sie nach einiger Zeit verschwinden. Wenn die Schmerzen jedoch anhalten und sich insbesondere verschlimmern, ist ein Arztbesuch erforderlich. Zunächst sollten Sie einen Zahnarzt aufsuchen. Möglicherweise müssen Sie sich auch von einem HNO-Arzt und einem Neurologen untersuchen lassen. Bei einer tiefen Glossitis ist ein chirurgischer Eingriff unvermeidlich. Bei einer katarrhalischen Glossitis können verschiedene Kombinationen von Medikamenten, Mundhygiene und antiviralen Medikamenten die Zungenschmerzen schnell lindern. Bei der Diagnose Glossalgie wird eine umfassende Untersuchung und Behandlung durch einen Zahnarzt (Geschmackskorrektur, Entfernung von Metallteilen, Reinigung von Zahnstein usw.) sowie eine zusätzliche neurologische Therapie mit Baldrian, Weißdorn, Herzgespann und Euphyllin verordnet.

Vielleicht ist Zungenschmerz tatsächlich ein Signal, und wir müssen ihn rechtzeitig erkennen können. Indem wir auf unseren eigenen Körper hören, können wir viele komplexe Krankheiten und unheilbare Diagnosen vermeiden. Die Hauptsache ist, zu verstehen, was unsere Zunge uns sagt.