Symptome des Reizdarmsyndroms

Die Kriterien von Rom III (2006) lenken die Aufmerksamkeit der Spezialisten auf die wichtigsten klinischen Symptome des Reizdarmsyndroms:

• Stuhlganghäufigkeit weniger als 3-mal pro Woche oder mehr als 3-mal pro Tag;
• rauer und harter oder weicher und wässriger Stuhl;
• Pressen beim Stuhlgang;
• zwingender Drang zum Stuhlgang (Unfähigkeit, den Stuhlgang hinauszuzögern), Gefühl unvollständiger Darmentleerung;
• Schleimsekretion während des Stuhlgangs;
• ein Völlegefühl, Blähungen oder Aufgetriebenheit im Bauch.

Wie die Kriterien der vorherigen Revision unterscheiden die Kriterien von Rom III drei Hauptformen des Reizdarmsyndroms: mit Schmerzen und Blähungen, mit Durchfall oder Verstopfung. Diese Einteilung ist aus praktischer Sicht sinnvoll (sie hilft bei der Festlegung der Behandlungstaktik), ist aber weitgehend willkürlich, da bei der Hälfte der Patienten eine Kombination verschiedener Symptome und die Umwandlung einer Form des Reizdarmsyndroms in eine andere auftritt (Verstopfung verwandelt sich in Durchfall und umgekehrt).

Bauchschmerzen sind ein obligatorischer Bestandteil des klinischen Bildes des Reizdarmsyndroms. Die Intensität variiert erheblich von leichtem Unwohlsein und erträglichen Schmerzen bis hin zu ständigen und sogar unerträglichen Schmerzen, die Darmkoliken simulieren. Das Reizdarmsyndrom ist gekennzeichnet durch Schmerzen unmittelbar nach dem Essen, Blähungen, erhöhte Peristaltik, Knurren, Durchfall oder Stuhlfrequenz. Die Schmerzen lassen nach dem Stuhlgang und der Gasabgabe nach und stören nachts normalerweise nicht. Das Schmerzsyndrom beim Reizdarmsyndrom geht nicht mit Gewichtsverlust, Fieber, Anämie oder erhöhter BSG einher.

Weitere Symptome, die zur Identifizierung der Variante des Reizdarmsyndroms beitragen, sind Transit- und Defäkationsstörungen. Eine Stuhlfrequenz von mehr als dreimal täglich (Durchfall) und weniger als dreimal wöchentlich (Verstopfung) gilt als pathologisch. Das Reizdarmsyndrom ist gekennzeichnet durch morgendlichen Durchfall, der nach dem Frühstück in der ersten Tageshälfte auftritt, sowie durch das Fehlen von Durchfall in der Nacht; Schleim im Stuhl wird bei 50 % beobachtet.

Eine Vielzahl von Beschwerden, psychopathologische Störungen sind durchaus typisch für Patienten mit Reizdarmsyndrom. Unter den Beschwerden dominieren Symptome autonomer Störungen (Kloßgefühl im Hals, Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, Dysurie, Dysmenorrhoe), begleitende Funktionsstörungen der Verdauungsorgane (Funktionsstörungen der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse, Übelkeit, Aufstoßen, Erbrechen, Schmerzen im rechten Hypochondrium etc.), psychopathologische Störungen (Depressionen, Angstzustände, Phobien, Hysterie, Panikattacken, Hypochondrie).

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