Das Risiko einer erektilen Dysfunktion hängt mit der Menge der eingenommenen Medikamente zusammen

Je mehr Medikamente ein Mann einnimmt, desto höher ist sein Risiko für Erektionsstörungen (Impotenz), berichten Wissenschaftler von Kaiser Permanente in einem Artikel in der britischen Fachzeitschrift Urology International. Dabei steigt nicht nur das Risiko, an Erektionsstörungen zu erkranken, sondern auch die Schwere der Krankheitssymptome.

Die Autorin der Studie, Diana Londoño, und ihr Team fanden heraus, dass Häufigkeit und Schwere der Impotenz bei Männern von der Anzahl der eingenommenen Medikamente abhängen. An der Studie nahmen 37.712 erwachsene Männer im Alter von 46 bis 69 Jahren teil. Sie stammten aus einem breiten Spektrum ethnischer und sozialer Gruppen.

Die Forscher sammelten Daten zum Arzneimittelkonsum aus Apothekenunterlagen zwischen 2002 und 2003. Sie konzentrierten sich auf erwachsene männliche Patienten, die mehr als drei Medikamente gleichzeitig einnahmen.

29 % der befragten Männer berichteten von mittelschwerer oder schwerer erektiler Dysfunktion. Die Forscher brachten Impotenz mit der Anzahl der eingenommenen Medikamente sowie Faktoren wie höherem Alter, hohem Body-Mass-Index, Depressionen, Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes und hohem Cholesterinspiegel in Verbindung. Selbst nach Berücksichtigung all dieser Risikofaktoren für erektile Dysfunktion überwog der Zusammenhang zwischen der Einnahme mehrerer Medikamente und Impotenz.

Dr. Londoño erklärte: „Die klinischen Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Beurteilung der Impotenz aus einer Analyse der Medikamente, die der Patient derzeit einnimmt, und ihrer möglichen Nebenwirkungen bestehen sollte. Gegebenenfalls muss die Dosis reduziert oder das vorhandene Medikament durch ein anderes ersetzt werden.“

Die zunehmende Anzahl von Medikamenten auf dem medizinischen Markt hat zu einer Zunahme der Prävalenz der erektilen Dysfunktion in allen Altersgruppen geführt:

• Verwendete Medikamente: 0 bis 2. Anzahl der Teilnehmer 16126. Anteil mit mittelschwerer erektiler Dysfunktion - 15,9%
• Verwendete Medikamente: 3 bis 5. Anzahl der Teilnehmer 10046. Anteil mit mittelschwerer erektiler Dysfunktion - 19,7%
• Verwendete Medikamente: 6 bis 9. Anzahl der Teilnehmer 6870. Anteil mit mittelschwerer erektiler Dysfunktion - 25,5%
• Verwendete Medikamente: 10 oder mehr. Anzahl der Teilnehmer: 4670. Anteil mit mittelschwerer erektiler Dysfunktion: 30,9 %
• Die folgenden Medikamente werden häufig mit erektiler Dysfunktion in Verbindung gebracht:
• Antihypertensiva wie Thiazide, Betablocker und Clonidin.
• Psychopharmaka wie SRRIs (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer), trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer und Lithium.
• Jedes Medikament, das die Testosteronsynthese hemmen kann.

57 % der befragten Männer gaben an, mehr als drei verschiedene Medikamente einzunehmen. Der Anteil der Männer, die mehr als drei Medikamente einnahmen, variierte je nach Alter:

• 50 - 59 Jahre - 53 %.
• 60 - 70 Jahre alt - 66 %.

Davon waren 73 % fettleibig oder hatten einen BMI über 35. 25 % der Männer gaben an, etwa zehn Medikamente einzunehmen. Erektile Dysfunktion ist eine Erkrankung, die weltweit eine beträchtliche Anzahl erwachsener Männer betrifft. Laut früheren Studien leben etwa 35 % der Männer über 60 mit Impotenz.

Zu den weiteren Faktoren, die das Risiko einer Impotenz erhöhen, zählten Wissenschaftler:

• Arteriosklerose.
• Ischämische Herzkrankheit.
• Verletzungen.
• Folgen chirurgischer Eingriffe.
• Alkoholismus.
• Einige Medikamente.
• Stress.
• Depressionen.
• Schilddrüsenerkrankungen.