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Deutschland weigert sich, den Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria zu finanzieren
Zuletzt überprüft: 30.06.2025
Deutschland will seine millionenschweren Beiträge zum Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria aussetzen, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Als Hauptgrund nennt Entwicklungsminister Dirk Niebel Korruption bei der Verteilung der Fondsmittel.
Deutschland überwies jährlich 200 Millionen Euro an GFATM. Wie die Süddeutsche Zeitung erfuhr, sieht der Haushaltsentwurf für 2012 dafür jedoch keine Mittel vor, obwohl Deutschland bei einem Treffen der Geberländer im Oktober vergangenen Jahres Zahlungen bis 2013 zugesagt hatte.
Angela Merkel hatte die Arbeit des GFATM bereits öffentlich gewürdigt. Der 2002 unter aktiver Beteiligung von Bill Gates gegründete Globale Fonds stellt zwei Drittel aller Finanzmittel für die Bekämpfung von Tuberkulose und Malaria sowie ein Fünftel aller Mittel für den internationalen Kampf gegen HIV bereit.
Dirk Niebel, über dessen Ministerium alle deutschen Beiträge laufen, stellte die Wirksamkeit des Globalen Fonds infrage. In mehreren afrikanischen Ländern, die Mittel aus dem GFATM erhalten, wurden Fälle von Missbrauch und Korruption in Höhe von insgesamt 44 Millionen Dollar aufgedeckt.
Im Haushaltsentwurf der Bundesregierung heißt es, Deutschland werde seine Zahlungen nur dann wieder aufnehmen, wenn sich „im Hinblick auf den Globalen Fonds aufgekommene Korruptionsverdachtsfälle als unbegründet erweisen“.
Gleichzeitig überwies Deutschland von den im Haushalt 2011 vorgesehenen 200 Millionen nur die Hälfte an den GFATM und dies auch erst, nachdem eine internationale Expertenkommission in einem Bericht vom 1. Juli anerkannt hatte, dass die Kontrollmechanismen des Globalen Fonds verbesserungswürdig seien.
Dirk Niebel stellte zudem eine Reihe zusätzlicher Bedingungen für die Wiederaufnahme deutscher Zahlungen an das GFATM. Er besteht darauf, dass die aus Deutschland erhaltenen Mittel nur an Länder fließen dürfen, in denen zuverlässige internationale Organisationen wie das UN-Entwicklungsprogramm oder die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) für die Verteilung der Hilfe zuständig sind.
Der Globale Fonds für Entwicklungszusammenarbeit (GFATM) weist seinerseits darauf hin, dass solche Forderungen den Grundprinzipien des Fonds widersprechen – nämlich der Nichtbindung von Zahlungen an konkrete Empfänger. Vertreter des Globalen Fonds und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) werden diese Woche zusammenkommen, um eine Kompromisslösung zu erarbeiten.
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