Heirat schützt vor Alkoholismus

Wissenschaftler behaupten, dass Alleinstehende eher an Alkoholismus erkranken und dass die Ehe eine Art Schutz vor dieser schädlichen Angewohnheit darstellt.

Alkoholismus ist eine schwere Erkrankung, die mit kaum wahrnehmbaren Symptomen beginnt und sich später zu einer pathologischen Alkoholabhängigkeit entwickelt, die die Persönlichkeit eines Menschen zerstört. Es ist erwähnenswert, dass manche Menschen anfälliger für Alkoholismus sind, insbesondere unter dem Einfluss des sozioökonomischen Umfelds, emotionaler oder mentaler Neigungen, erblicher Faktoren sowie interner und externer Faktoren, die eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer schlechten Angewohnheit spielen.

In einer neuen Studie versuchten Forscher herauszufinden, wie sich die Beziehung zwischen Mann und Frau, insbesondere die Ehe, auf die Wahrscheinlichkeit auswirkt, dass einer der Ehepartner in der Zukunft an Alkoholismus erkrankt. Wie sich herausstellte, ist dieser Einfluss ziemlich stark.

Ist aber gleichzeitig einer der Ehepartner Alkoholiker, steigt das Risiko einer schweren Suchtentwicklung beim anderen deutlich an.

Die Studie wurde an einer schwedischen Universität durchgeführt, wo der Psychiatrieprofessor Kenneth Kendler und seine Kollegen Daten von mehr als 3 Millionen Menschen analysierten, die zwischen 1960 und 1990 geboren wurden. Zu Beginn der Studie hatten alle Teilnehmer keine gesundheitlichen Probleme und waren ledig. Als Ergebnis fanden Wissenschaftler heraus, dass die Heirat bei Männern die Wahrscheinlichkeit, an Alkoholismus zu erkranken, um 59 % und bei Frauen um 73 % senkt. Wissenschaftler behaupten auch, dass es notwendig ist, diejenigen zu heiraten, deren nahe Verwandte unter dieser schlechten Angewohnheit litten und eine erbliche Veranlagung zur Alkoholsucht haben. Dieses Ergebnis erwies sich jedoch als ungültig für diejenigen, die vor der Heirat alkoholabhängig waren. In diesem Fall hat die zweite Hälfte ein deutlich erhöhtes Risiko, an Alkoholsucht zu erkranken, insbesondere bei Frauen, die mit Alkoholikern zusammenleben. Laut Professor Kendler ist das Zusammenleben mit einer alkoholabhängigen Person viel schlimmer, als allein zu sein.

Wissenschaftler wollen nun herausfinden, ob eine Scheidung Einfluss auf die Entwicklung einer Alkoholsucht hat. Wissenschaftlern zufolge erhöht eine Trennung die Wahrscheinlichkeit, an Alkoholismus zu erkranken, sowohl bei Frauen als auch bei Männern deutlich, da viele versuchen, die Last des Verlusts ihrer besseren Hälfte in einem Glas zu ertränken. Kendler und sein Team wollen außerdem den Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Alkoholismus und anderen Lebensumständen, beispielsweise dem Verlust des Arbeitsplatzes, der Unmöglichkeit, ein Kind zu bekommen, usw., untersuchen.

Wissenschaftler sind übrigens der Meinung, dass die Ehe im Allgemeinen gut für die Gesundheit ist. So fand die University of California beispielsweise heraus, dass verheiratete Krebspatienten länger leben als alleinstehende Krebspatienten.

Wissenschaftler haben die Daten von Krebspatienten untersucht und ihren Gesundheitszustand mehrere Jahre lang beobachtet. Sie stellten fest, dass die Sterblichkeit bei alleinstehenden Männern um 27 % und bei Frauen um 19 % höher ist. Laut Wissenschaftlern kann dies auf den Lebensstil und die Unterstützung eines geliebten Menschen zurückzuführen sein, die im Kampf gegen solche Krankheiten eine wichtige Rolle spielen.

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