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Die meisten Menschen messen ihren Blutdruck falsch
Zuletzt überprüft: 29.06.2025
Experten erklären: Wenn das Tonometer mit einer Manschette ausgestattet ist, die nicht der Handgröße entspricht, führt dies zu einer Verzerrung der gemessenen Werte. Die Wissenschaftler äußerten ihre Kommentare während der Tagung der American Association of Cardiology in Chicago.
„Wie genau die Blutdruckmessungen sein werden, hängt auch von den Nuancen der Vorbereitung auf den Eingriff ab: Der Patient muss die richtige Haltung einnehmen und die Manschettengröße muss zum Durchmesser des Unterarms passen“, erklärt der medizinische Direktor des Pediatric Hypertension Program von der Johns Hopkins University (Baltimore), Professor Temmy M. Brady.
Fachleute weisen darauf hin, dass für eine genauere Blutdruckmessung das richtige Tonometer ausgewählt werden muss. Die überwiegende Zahl wissenschaftlicher Studien zum Einfluss der Manschettengröße auf die Genauigkeit der Blutdruckmessung beschränkte sich jedoch auf Quecksilbergeräte, die mit einem manuellen Gebläse (einer Pumpe) ausgestattet sind und deren Druckwerte durch Abhören der Pulsschläge mittels Phonendoskop ermittelt werden. Nun haben Wissenschaftler eine neue Studie durchgeführt, in der sie den möglichen Einfluss der Manschettengröße auf die Blutdruckwerte bei Messung mit einem automatischen Gerät untersuchten.
Spezialisten maßen den Blutdruck von 165 erwachsenen Freiwilligen – Amerikanern im Alter von etwa 55 Jahren. Anschließend analysierten sie die Werte mit einem Tonometer mit herkömmlicher Manschette und einem Gerät mit einer an den Unterarmdurchmesser des jeweiligen Patienten angepassten Manschette.
Als Ergebnis zeigte sich, dass die Verwendung einer engen Manschette bei fast 40 % der Teilnehmer zu einer Überschätzung der Blutdruckwerte führte. Gleichzeitig verzerrte die Messung mit einer zu lockeren Manschette die Werte nach unten (mehr als 20 % der Fälle). Bei Personen mit großem oder sehr großem Unterarmdurchmesser führten Messungen mit einer normalen Manschette zu einer Überschätzung von 5 bis 20 mmHg. Bei Patienten mit kleinem Unterarmdurchmesser wurden Verzerrungen innerhalb von 3,8 (systolischer Druck) und 1,5 mmHg (diastolischer Druck) festgestellt.
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse kamen die Experten zu dem Schluss: Bei der Blutdruckmessung bei erwachsenen Patienten ist es wichtig, die richtige Manschettengröße zu wählen. Dies gilt insbesondere für Menschen mit einem größeren Unterarmumfang. Diese Regel ist nicht nur für medizinisches Fachpersonal, sondern auch für die Patienten selbst wichtig.
Weitere Kriterien für eine korrekte Blutdruckmessung sind:
- Essen Sie vor der Messung nicht zu viel, trinken Sie nicht zu viel Alkohol und rauchen Sie nicht;
- Der Unterarm muss freiliegen (die Manschette wird nicht über der Kleidung getragen);
- Der untere Rand der Manschette sollte 1,5–2 cm über dem Beugebereich des Ellenbogens liegen;
- Der Patient sollte möglichst ruhig bleiben.
- Es ist besser, die Messungen zweimal zu wiederholen und dabei eine Pause von 4–5 Minuten einzuhalten.
Die Empfehlungen sind auf der Seite der American Heart Association veröffentlicht.