Verstärkte oder modifizierte Therapie hilft passionierten Rauchern, mit dem Rauchen aufzuhören

Bei den meisten Rauchern ist der erste Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, wahrscheinlich erfolglos. Eine neue Studie des MD Anderson Cancer Center der University of Texas ergab jedoch, dass Patienten mit einer Anpassung ihres Raucherentwöhnungsprogramms und einer Erhöhung der Dosis eher aufhören konnten. Die Forscher stellten außerdem fest, dass Vareniclin, ein Medikament zur Raucherentwöhnung, wirksamer war als eine kombinierte Nikotinersatztherapie (CNRT) wie Pflaster oder Lutschtabletten.

Eine in JAMA veröffentlichte Studie ergab, dass bei Rauchern, denen es in der ersten Phase der Studie mit Vareniclin nicht gelungen war, mit dem Rauchen aufzuhören, die Wahrscheinlichkeit, bis zum Ende der zweiten Phase mit dem Rauchen aufzuhören, siebenmal höher war, wenn die Vareniclin-Dosis erhöht wurde.

Der Anteil derjenigen, die erfolgreich mit dem Rauchen aufhörten, verdoppelte sich ebenfalls fast, wenn sie von einer CNRT-Therapie auf Vareniclin umstellten. Diese Ergebnisse sind im Vergleich zu der nahezu null Wahrscheinlichkeit einer Abstinenz bei Patienten, die von Vareniclin auf CRNT umgestellt wurden oder bei den gleichen Behandlungsplänen blieben, günstig.

„Diese Daten zeigen, dass die Beibehaltung derselben Medikation für Raucher, denen es nicht gelingt, innerhalb der ersten sechs Behandlungswochen mit dem Rauchen aufzuhören, wirkungslos ist“, sagte der leitende Forscher Dr. Paul Cinciripini, Vorsitzender der Abteilung für Verhaltenswissenschaften.

„Unsere Studie sollte Ärzte dazu ermutigen, ihre Patienten schon früh auf ihrem Weg zum Rauchstopp zu untersuchen und, wenn die Patienten Schwierigkeiten haben, einen neuen Ansatz auszuprobieren, beispielsweise eine Erhöhung der Medikamentendosis.“

Die doppelblinde, placebokontrollierte Studie begleitete 490 Raucher, die randomisiert sechs Wochen lang Vareniclin oder CNRT erhielten. Nach der ersten Phase wurden diejenigen, die nicht mit dem Rauchen aufgehört hatten, erneut randomisiert, um die Dosis des Medikaments für weitere sechs Wochen fortzusetzen, zu wechseln oder zu erhöhen.

Die Initialbehandlung umfasste 2 mg Vareniclin oder CNRT (21 mg Pflaster plus 2 mg Lutschtablette). Teilnehmer, die erneut randomisiert wurden, erhielten entweder weiterhin die gleiche Vareniclin- oder CNRT-Dosis, wechselten von Vareniclin zu CNRT oder umgekehrt oder erhielten eine erhöhte Dosis von 3 mg Vareniclin oder CNRT (42 mg Pflaster plus 2 mg Lutschtablette). Die Studie wurde von Juni 2015 bis Oktober 2019 in Texas durchgeführt.

Von den Patienten, die Vareniclin erhielten und deren Dosis erhöht wurde, blieben 20 % nach sechs Wochen abstinent. Bei den Patienten, die von CNRT auf Vareniclin umstellten oder deren CNRT-Dosis erhöht wurde, lag die Abstinenzrate bei 14 %. Bei Patienten, die Vareniclin erhielten und auf CNRT umstellten, lag die Abstinenzrate jedoch bei 0 %. Nach sechs Monaten blieben nur diejenigen, deren Dosis erhöht wurde, dauerhaft abstinent.

Tabakkonsum ist in den Vereinigten Staaten nach wie vor die häufigste vermeidbare Todes- und Krankheitsursache. Jedes Jahr sterben etwa 480.000 Amerikaner an tabakbedingten Krankheiten. Mehr als 16 Millionen Amerikaner leiden derzeit an mindestens einer rauchbedingten Krankheit, darunter auch Krebs.

Der Verzicht auf Tabakkonsum kann die Überlebenschancen von rauchenden Krebspatienten um 30 bis 40 Prozent verbessern. Da der durchschnittliche Raucher mehrere Versuche unternimmt, seine Sucht erfolgreich zu überwinden, befasst sich MD Anderson mit den Hindernissen für den Rauchstopp auf individueller und gesellschaftlicher Ebene, darunter Kosten, Zugang zu Raucherentwöhnungsangeboten und Wissenslücken bei Gesundheitsdienstleistern in der Behandlung von Tabakabhängigkeit.

In einer größeren laufenden Studie testen Forscher mehrere verschiedene Medikamentenkombinationen als Alternativen für diejenigen, die mit einer Anfangsdosis Vareniclin oder CNRT nicht mit dem Rauchen aufhören können.