Der Weltraum ist gefährlich für den Menschen

Wissenschaftler sind besorgt über bevorstehende Flüge zum Mars – ihrer Meinung nach drohen Menschen, die eine solche Reise unternommen haben, schwerwiegende Veränderungen im Gehirn. Zu diesen Schlussfolgerungen kamen Wissenschaftler nach der Untersuchung von Nagetieren, deren Gehirne von hochenergetischen Teilchen, ähnlich denen in der kosmischen Strahlung, beeinflusst wurden.

Kosmische Strahlung durchdringt Raumfahrzeuge und Astronauten während Langzeitreisen und die neue Studie ist eine Fortsetzung der Arbeit vom letzten Jahr, in der die kurzfristigen Auswirkungen kosmischer Strahlung auf das Gehirn untersucht wurden.

Nach neuesten Erkenntnissen ist kosmische Strahlung für den Menschen gefährlich, ihre Partikel können das Nervensystem negativ beeinflussen und zu Veränderungen führen, die teilweise erst am Lebensende verschwinden, insbesondere kann eine Reise ins All zu Gedächtnisstörungen, Angstzuständen, schweren Depressionen und verminderter Produktivität führen.

Während der Experimente wurden Nagetiere mit geladenen Teilchen bestrahlt und anschließend im Labor beobachtet. Nach sechs Monaten zeigten sich starke Veränderungen im Gehirn der Versuchspersonen – Neuronen waren geschädigt, das Gehirn entzündet. Tomographien zeigten, dass die Kontraktion von Fortsätzen und Dornen Veränderungen im neuronalen Netzwerk des Gehirns verursachte, wodurch die Signalübertragung in den Gehirnzellen gestört wurde. All dies führte zu einer geringen Lern- und Gedächtnisleistung.

Die Studie wurde von Charles Limoli und Kollegen durchgeführt. Sie fanden außerdem heraus, dass die Exposition gegenüber kosmischer Strahlung unangenehme und stressige Assoziationen verdrängen kann, ähnlich denen, die beim Wiedererlernen des Schwimmens nach einem Unfall auftreten. All dies könnte zu Angstzuständen beitragen, die bei einer langen Reise zum Roten Planeten ein Problem darstellen könnten. Es ist erwähnenswert, dass die Ergebnisse der sechsmonatigen Studie mit denen des letzten Jahres übereinstimmen (damals dauerte die Studie 1,5 Monate).

Ähnliche kognitive Beeinträchtigungen treten bei Hirntumorpatienten auf, die einer hochdosierten Photonenbestrahlung unterzogen wurden. Professor Limoli und seine Kollegen untersuchten zudem, wie sich kognitive Prozesse nach Chemotherapie und Hirnbestrahlung verändern.

Dem Professor zufolge werden die Astronauten innerhalb weniger Monate nach Reisebeginn Anzeichen einer Demenz zeigen. Da die Reise zum Mars mehrere Jahre dauern soll, befürchten die Wissenschaftler, dass die Astronauten bereits während der Mission unter Problemen leiden werden.

Wissenschaftler stellten außerdem fest, dass für das Personal der Raumstation keine Gefahr bestehe, da es durch die Magnetosphäre geschützt sei.

Die Arbeit von Limoli und seinen Kollegen ist für die Zukunft der bemannten Weltraumforschung von großer Bedeutung. Zu den NASA-Programmen gehören Studien, die die Auswirkungen kosmischer Strahlung auf den Menschen untersuchen, da die gewonnenen Daten zur Planung von Weltraumreisen nicht nur zum Mars, sondern auch darüber hinaus verwendet werden.

Professor Limoli wies darauf hin, dass bereits einige mögliche Lösungen für das Problem entwickelt würden, insbesondere die Einrichtung von Zonen mit erhöhtem Schutz während des Schlafs oder der Ruhe, doch würden hochenergetische geladene Teilchen in das Schiff eindringen und es sei derzeit nicht möglich, sie zu blockieren.

Limolis Team wiederum arbeitet an einem Medikament, das das Gehirn vor negativer kosmischer Strahlung schützen soll.