Tattoos sind gefährlich für die Gesundheit

Experten warnen davor, dass Tätowierungen, insbesondere in großen Mengen, Krebs auslösen können. Zu diesem Schluss kamen Experten der Europäischen Chemikalienagentur (ECA). Sie stellten im Laufe ihrer Arbeit fest, dass die von Tätowierern verwendeten Tinten große Mengen giftiger Substanzen enthalten und gesundheitsschädlich sind. Minderwertige Tinten können verschiedene schwere Krankheiten verursachen – von Allergien bis hin zu Krebs.

Studien haben gezeigt, dass rote, blaue, grüne und schwarze Tinten am giftigsten sind. Gleichzeitig behaupten die meisten Tattoo-Studio-Mitarbeiter, nur moderne und sichere Tinten zu verwenden, die keine gesundheitlichen Schäden verursachen. Experten der Chemikalienbehörde werden demnächst eine Liste der in Tätowierfarben enthaltenen und möglicherweise gesundheitsgefährdenden Substanzen veröffentlichen, damit jeder selbst entscheiden kann.

Tattoos erfreuen sich sowohl bei Teenagern als auch bei älteren Menschen großer Beliebtheit. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Tattoo-Studios, in denen professionelle Künstler jedes Motiv hochwertig und schmerzfrei auf den Körper auftragen. Wissenschaftler sind jedoch weniger besorgt über den Massenwunsch, den eigenen Körper zu schmücken, als vielmehr über die Tatsache, dass es keine spezifischen Standards für die Qualität der Tinte gibt und aus anderen Ländern importierte Materialien keiner obligatorischen Prüfung unterliegen. Wissenschaftler betonten, dass die Tinte subkutan injiziert wird und mit Blut interagieren kann. Daher sei es äußerst wichtig, sich der Qualität der Tinte sicher zu sein, da es um das Wichtigste geht – die menschliche Gesundheit.

Es ist erwähnenswert, dass Tätowierer in Großbritannien die Bestrebungen der Wissenschaftler unterstützten. Laut Rick Stevens, einem der bekanntesten Vertreter der Tätowierbranche in diesem Land, erhalten die Spezialisten häufig Tinte von minderer Qualität (die meist aus China stammt und sich durch niedrige Kosten auszeichnet).

Auch britische Gesundheitsbehörden unterstützten die Initiative der Experten der Chemikalienagentur und wiesen darauf hin, dass in Großbritannien keine so strengen Richtlinien bezüglich Tätowierungen gelten wie im Rest Europas.

Laut Wissenschaftlern ist die minderwertige Tinte nicht das einzige Problem im Tätowiergeschäft – in vielen Studios verwenden die Künstler bei der Arbeit keine Einweghandschuhe oder sterilen Nadeln, wodurch das Infektionsrisiko für die Besucher solcher Tattoo-Studios steigt.

Im Frühjahr entdeckten Spezialisten der University of Alabama, dass Tätowierungen die Funktion des Immunsystems beeinträchtigen können – jedes weitere Auftragen des Motivs löst eine Reaktion des Körpers aus und trainiert das Immunsystem.

Experimente haben gezeigt, dass das erste Tattoo das Immunsystem schwächt und den Spiegel des Stresshormons ( Cortisol ) erhöht – oder wie manche Wissenschaftler es nennen – des Todeshormons. Das zweite und alle weiteren Tattoos stärken hingegen das Immunsystem.

Trotz aller Warnungen von Wissenschaftlern vor den Gefahren des Tätowierens sind die Regierungen noch nicht bereit, dieses Verfahren auf gesetzlicher Ebene zu verbieten, vor allem wegen der bürokratischen Hürden. Darüber hinaus ist das Tätowiergeschäft derzeit am weitesten verbreitet und recht profitabel.