Übergewicht kann die Entstehung von Krebs begünstigen

Amerikanische Experten gehen davon aus, dass etwa 40 % der Krebsfälle in der Bevölkerung mit Fettleibigkeit in Verbindung stehen. Das bedeutet nicht, dass jede übergewichtige Person zwangsläufig an Krebs erkrankt: Sie hat jedoch ein deutlich erhöhtes Risiko, an dreizehn Krebsarten zu erkranken. Die amerikanischen Gesundheitsbehörden geben zu, diesen Trend noch nicht wissenschaftlich erklären zu können. „Basierend auf den Ergebnissen unserer jüngsten Studie können wir davon ausgehen, dass Fettleibigkeit unterschiedlichen Schweregrades im Jahr 2014 bei mehr als 600.000 Einwohnern der Vereinigten Staaten die Ursache für Krebs war. Es handelt sich um dreizehn Krebsarten – darunter Hirntumore, weit verbreitetes Myelom, Brust- und Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Genitalkrebs, Schilddrüsenkrebs und Dickdarmkrebs“, so die Forscher. Laut Anne Shuchat, Geschäftsführerin des Center for Health, gibt es für den Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Krebs noch keine wissenschaftliche Erklärung. Umfragen zufolge schenken diejenigen, die sich aktiv in der Krebsprävention engagieren, dem Kampf gegen Übergewicht nicht genügend Aufmerksamkeit. Diese Tatsache hat Epidemiologen sehr beunruhigt: „Wir wissen, dass Übergewicht zu Hormon- und Stoffwechselstörungen führt. Fettleibigkeit führt zu einem Anstieg der Östrogen- und Insulinspiegel, verstärkt den Verlauf von Entzündungsreaktionen und beeinflusst damit direkt die Zellteilung.“ Von den über 600.000 Krebspatienten, deren Erkrankung mit Fettleibigkeit in Verbindung gebracht wurde, waren die meisten zwischen 50 und 74 Jahre alt. Innerhalb von neun Jahren ist die Zahl solcher Fälle in den USA um 7 % gestiegen. Es wurde auch festgestellt, dass Krebserkrankungen, die nicht mit Fettleibigkeit in Verbindung stehen, deutlich seltener geworden sind – ihre Zahl sank um 13 %. Solche Werte sind bezeichnend, insbesondere wenn man bedenkt, dass in Amerika 60–70 % der Erwachsenen an der einen oder anderen Form von Fettleibigkeit leiden. Bemerkenswert ist, dass weiße Frauen deutlich häufiger an Krebs aufgrund von Fettleibigkeit erkranken als weiße Männer (55 % bzw. 24 %). Bei Afroamerikanern ist die Situation völlig umgekehrt. Die Experten haben alle Details der Studie in ihrem Wochenbericht beschrieben. Farhad Islami, strategischer Direktor für onkologische Forschung bei der American Cancer Society, weist auch auf andere wichtige Faktoren bei der Entstehung von Krebs hin. Die Weltgesellschaft für Krebsforschung gab bekannt, dass jeder fünfte Krebsfall weltweit nicht nur mit Fettleibigkeit, sondern auch mit Bewegungsmangel, Alkoholkonsum oder schlechter Ernährung in Verbindung gebracht wird. Was den Einfluss von Nikotin betrifft, sollte dieser Faktor gesondert hervorgehoben werden – es ist seit langem bewiesen, dass Rauchen nicht nur Lungenkrebs, sondern auch Magenkrebs verursachen kann. Es ist wichtig anzumerken, dass die Gefahren der Onkologie nicht nur von Menschen mit einem bestimmten Grad an Fettleibigkeit in Betracht gezogen werden sollten: Jede Menge überschüssiges Fett kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken und zur Entwicklung bösartiger Neubildungen führen.

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