Virtuelle Realität kann helfen, Phobien loszuwerden

Virtuelle Realität (VR) steht nicht nur für Unterhaltung und Computerspiele, sondern wird mittlerweile in verschiedenen Tätigkeitsbereichen eingesetzt. In letzter Zeit finden solche Technologien zunehmend Anwendung in der Medizin, und Forscher haben kürzlich herausgefunden, dass solche Anwendungen bei der Behandlung verschiedener Phobien helfen können. In Computerspielen wird VR eingesetzt, um Spieler zu erschrecken. Diese Eigenschaft hilft laut Wissenschaftlern dabei, Ängste abzubauen.

Nick Shuzman schlägt vor, virtuelle Simulatoren auf diese Weise zu nutzen – die Idee dazu kam ihm dank seines Hundes, der Angst hatte, ohne seinen Besitzer zurückgelassen zu werden. Um solche psychischen Probleme zu behandeln, empfiehlt es sich, sich schrittweise dem Problem zu öffnen. Die Technik funktioniert sowohl bei Menschen als auch bei Hunden.

Mit anderen Worten: Sie müssen sich Ihrer Angst nähern – einer hohen Klippe, wenn Sie Höhenangst, Angst vor Spinnen, Nagetieren usw. haben. Nicht jeder stellt sich seiner eigenen Angst, und es ist auch nicht immer möglich, die Ursache der Angst in der Stadt zu finden – zum Beispiel Schlangen, große Spinnen, Ratten usw. Damals dachte Shuzman, dass es schwierig sei, virtuelle Anwendungen für Hunde zu entwickeln, aber bei Menschen könne es funktionieren. Außerdem leidet er selbst an einer Phobie – er hat Angst vor Spinnen.

Nick Shuzman hat bereits mehrere VR-Anwendungen entwickelt und beschloss daher sofort, ein Programm zur Behandlung von Phobien zu entwickeln. Er beschloss auch, selbst Testperson zu werden und die Entwicklung an sich selbst zu testen. Das Ergebnis war beeindruckend – die neue Anwendung hilft, die Angst vor Spinnen loszuwerden. Shuzman nannte das Programm Fearless. Zu Beginn gelangt man in einen virtuellen Raum, in dem sich eine lustige Cartoon-Spinne befindet. Mit jedem neuen Level wird die Spinne jedoch realistischer und im letzten Raum stürzt sich eine große Spinne direkt auf einen. Nick selbst bemerkte, dass ihm das letzte Level sehr schwer fiel, er seine Angst vor Spinnen nicht überwinden konnte und die Anwendung ständig deaktivierte.

Der Entwickler selbst stellte fest, dass der maximale Realismus auf der letzten Ebene und die Angst vor der virtuellen Spinne ein gutes Zeichen sind, d. h. Nicks Psyche nahm das Insekt als real wahr und daher eignet sich eine solche Technik zur Behandlung von Ängsten.

Diese Art der Behandlung, bei der sich eine Person durch wiederholtes Erleben allmählich an ihre Angst gewöhnt, wird als Konfrontationstherapie bezeichnet.

Barbara Rothbaum bestätigte, dass VR eine wichtige Hilfe bei der Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen ist. Sie untersucht seit 20 Jahren, wie virtuelle Simulationen Phobien beeinflussen. Studien haben gezeigt, dass solche Methoden gut gegen Flugangst, Angst vor öffentlichen Reden und sogar gegen Spinnenangst wirken. Rothbaum selbst ist sich sicher, dass bald viele ähnliche Anwendungen wie Fearless erscheinen werden, da die Zeit der virtuellen Realität bereits gekommen ist.

Nick Shuzman selbst berichtete, dass er den Virtual-Reality-Behandlungskurs erfolgreich absolviert und seine langjährige Angst vor Insekten überwunden habe. Um seine Behauptung zu beweisen, nahm er eine riesige Spinne und machte ein Fotoshooting mit ihr. Über Crowdfunding-Plattformen konnte Shuzman 600.000 Dollar sammeln. Diese werden dazu verwendet, Fearless um ein spezielles Training gegen andere häufige Phobien – Reptilien-, Nagetier-, Höhen- oder Flugangst usw. – zu erweitern.

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