Was hat die stärkere Erwärmung unseres Planeten verursacht?

Da die Anzahl der Aerosol-Mikropartikel in der Atmosphäre abnimmt, erhält unser Planet mehr Sonnenlicht.

In den letzten zehn Jahren ist die Atmosphäre mancherorts deutlich sauberer geworden. Gleichzeitig hat die Erwärmung der Erde zugenommen. Dies berichteten Wissenschaftler norwegischer, britischer, deutscher und amerikanischer Forschungszentren. Die Sonnenstrahlen, die sich der Erdoberfläche nähern, werden teilweise reflektiert, teilweise absorbiert. Anschließend erfolgt eine „Rückstrahlung“ der absorbierten Energie durch Infrarotstrahlen.

Dank Satellitenbeobachtungen können reflektierte Strahlung und Temperaturänderungen bestimmt werden. Wissenschaftler nutzten über mehrere Jahre gesammelte Satellitendaten und fanden heraus, dass sich auf unserem Planeten seit 2015 mehr Wärme ansammelt.

Treibhausgasemissionen, die als eine Art wärmeisolierende Schicht zwischen Weltraum und Erde fungieren, könnten eine Rolle spielen. Ein weiterer möglicher Grund ist die stärkere Erwärmung des Planeten durch Sonnenlicht, da die Anzahl reflektierender Mikropartikel in der Atmosphäre abgenommen hat.

Wissenschaftler haben dieses Phänomen detailliert analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Erwärmung des Planeten in einigen Fällen tatsächlich auf eine Abnahme der Aerosol-Mikropartikel zurückzuführen ist. Diese Information überraschte die Forscher nicht. Wissenschaftler haben jedoch nun den quantitativen Zusammenhang zwischen dem Temperaturregime des Planeten und den direkten Phänomenen des Klimawandels aufgeklärt. So führte die Abnahme der Aerosol-Mikropartikel in asiatischen Ländern zu einer Abschwächung stabiler Winde – Monsunen – und im Norden zu einer Zunahme saisonaler Hitze und sommerlicher Sturmwinde.

Mikropartikel reflektieren die Sonnenstrahlen gut und beeinflussen auch die Eigenschaften von Wolken: Durch Aerosole werden Wolken dichter und heller, und ihre Lebensdauer verlängert sich. Gleichzeitig wirken solche Mikropartikel oft als Schadstoffe, und ihr abnehmender Anteil deutet auf technologische Fortschritte in der Großindustrie und eine bessere Umweltbilanz hin.

Dennoch ist eine Verbesserung der ökologischen Situation nicht auf dem gesamten Planeten zu verzeichnen. Vor allem in den nördlichen Regionen ist die Erwärmung des Planeten sowohl von Norden als auch von Süden her zugenommen. Es zeigt sich, dass es nicht nur um die Reflexion von Mikropartikeln geht. Das Abschmelzen der Gletscher, die die Sonnenstrahlung stark reflektieren, hat einen zusätzlichen Einfluss. Infolge der globalen Erwärmung hat die Wolkenmasse über großen Gewässern abgenommen, sodass die Sonne ihre Strahlen ungehindert auf die Wasseroberfläche richten kann, die Wärme absorbiert. Auch Wind- und Strömungsrichtungen spielen eine Rolle, die auf die eine oder andere Weise mit den Treibhausgasemissionen in Zusammenhang stehen. Die meisten Wissenschaftler sind sich sicher, dass diese Faktoren gemeinsam das Auftreten von „überschüssiger“ Wärme auf dem Planeten beeinflussen, und es geht hier nicht nur um die Verringerung der Anzahl von Aerosol-Mikropartikeln.

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