Zone-Diät

Dr. Barry Sire, Autor von „Enter the Zone“ und „Mastering the Zone“, argumentiert, dass eine kohlenhydratreiche Ernährung die sportliche Leistung beeinträchtigen und zu Fettleibigkeit beitragen kann. Er hält Kohlenhydrate und Insulin für schädlich und empfiehlt eine komplexe Ernährung mit eingeschränkter Kohlenhydrataufnahme. Sire empfiehlt, bei jeder Mahlzeit 40 % der Kalorien aus Kohlenhydraten, 30 % aus Proteinen und 30 % aus Fett zu sich zu nehmen.

Um Höchstleistungen zu erzielen, wird Sportlern empfohlen, die Zone-Diät einzuhalten. Diese kann durch die Veränderung der Eicosanoid-Produktion optimale sportliche Leistungen fördern, sodass der Körper mehr „gute“ als „schlechte“ Eicosanoide produziert. Barry Sire behauptet, dass Eicosanoide die stärksten Hormone sind und alle physiologischen Funktionen steuern.

Befürworter der Zone-Diät empfehlen, die Kohlenhydrataufnahme zu begrenzen, um eine übermäßige Insulinproduktion zu verhindern, da ein hoher Insulinspiegel die Produktion „schlechter“ Eicosanoide fördert. Diese können die sportliche Leistung beeinträchtigen, indem sie die Sauerstoffzufuhr zu den Zellen verringern, den Blutzuckerspiegel senken und die Verwertung von Kohlenhydraten erschweren. Laut Barry Sire fördert Insulin außerdem Fettleibigkeit, da es die Speicherung von Kohlenhydraten als Fett bewirkt.

Das Protein in der Zone-Diät soll den Glykogenspiegel erhöhen und die Produktion „guter“ Eicosanoide fördern, wodurch die Wirkung von Insulin ausgeglichen wird. Diese Eicosanoide steigern wahrscheinlich die Ausdauer, indem sie die Sauerstoffzufuhr zu den Zellen erhöhen, die Nutzung von gespeichertem Fett fördern und den Blutzuckerspiegel stabilisieren.

Solche in wissenschaftlicher Sprache präsentierten Informationen sollten Sportler erschrecken. Die wissenschaftliche Grundlage einer solchen Diät kann jedoch vollständig kritisiert werden. Eicosanoide verursachen keine Krankheiten – sie sind biologisch aktive, hormonähnliche Verbindungen, die als Prostaglandine, Thromboxane und -Eukotriene bekannt sind. Eicosanoide sind an der Regulierung von Entzündungen, Gerinnungsreaktionen und der Aktivität des Immunsystems beteiligt. Die Behauptung, Eicosanoide seien allmächtig, ist unbegründet, die Physiologie des Körpers ist nicht so einfach. Darüber hinaus gibt es keine Hinweise darauf, dass Insulin „schlechte“ Eicosanoide und Glukagon „gute“ Eicosanoide produziert. Die Literatur zu Ernährung und Biochemie enthält keine Informationen über Stoffwechselwege, die Ernährung, Insulin, Glukagon und Eicosanoide verbinden. Die Vorstellung, dass diese (oder eine andere) Diät die Insulin- und Glucagonproduktion vollständig reguliert, ist endokrinologisch nicht belegt, und die Behauptung, dass Insulin und Glucagon die Eicosanoidproduktion kontrollieren, ist biochemisch nicht belegt. Schließlich ist die Vorstellung, dass Eicosanoide alle physiologischen Funktionen (einschließlich der sportlichen Leistung) steuern, nicht nur unbegründet, sondern vereinfacht auch komplexe physiologische Prozesse zu sehr.

Sportler benötigen Kohlenhydrate, um ihre Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Entgegen den Behauptungen der Zone Books verbessert der Verzehr einer kohlenhydratreichen Mahlzeit 1–4 Stunden vor dem Training die Leistung, indem er den Blutzuckerspiegel erhöht und die Glykogenspeicher auffüllt. Der Verzehr von Kohlenhydraten während einer Stunde oder längerer Belastung verbessert die Ausdauer, indem er die Muskeln mit Glukose versorgt, wenn die Muskelglykogenspeicher erschöpft sind. Der Verzehr von Kohlenhydraten unmittelbar nach einem intensiven Training erhöht die Muskelglykogenspeicher.

Das Körpergewicht wird durch die Anzahl der aufgenommenen Kalorien im Vergleich zu den verbrannten Kalorien bestimmt. Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass Insulin die Ursache für Fettleibigkeit beim Menschen ist.

Die Zone-Diät ist schlicht kalorienarm. Die Zone-Bücher versuchen dies zu verschleiern, indem sie die Teilnehmer Protein- und Kohlenhydratkomponenten anstelle von Kilokalorien zählen lassen. Obwohl Seere die Energiezufuhr nicht betont, liefert die Zone-Diät einer durchschnittlichen Frau nur etwa 1.200 Kalorien (120 Gramm Kohlenhydrate) und einem durchschnittlichen Mann 1.700 Kalorien pro Tag (170 Gramm Kohlenhydrate). Die Diät weist außerdem einen Mangel an Thiamin, Pyridoxin, Magnesium, Kupfer und Chrom auf.

Die Zone-Diät erhöht nicht die Fähigkeit, während des Trainings Fett zu verbrennen. Der beste Weg für Sportler, ihre Fettverbrennung zu steigern, ist kontinuierliches Training. Der allmähliche Fettabbau erfolgt durch körperliche Betätigung, wenn mehr Kilokalorien verbrannt werden, als mit der Nahrung aufgenommen werden, und nicht durch eine spezielle Diät.

Gefahren der Zone-Diät:

• Mangel an Kilokalorien (ca. 1700 für Männer und 1200 für Frauen)
• Unzureichende Menge an Kohlenhydraten in der Nahrung (ca. 170 g für Männer und 120 g für Frauen)
• Mangel an Nährstoffen (Thiamin, Pyridoxin, Magnesium, Kupfer und Chrom)
• Der Irrglaube, dass die Zonendiät die Leistung verbessert

Schließlich können Sportler mit einer so energie- und kohlenhydratarmen Diät nicht über längere Zeit trainieren oder an Wettkämpfen teilnehmen. Sportler benötigen ausreichend Kalorien und Kohlenhydrate, um die Glykogenspeicher in den Muskeln aufrechtzuerhalten. Wer die Zone-Diät befolgt, steht kurz vor dem Verhungern und verliert an Leistung.