Alkohol bei Erkältung: Gift oder Heilmittel?

Ein Witz über Alkohol bei einer Erkältung: „Wie schützen Sie Ihren Mann vor schädlichen Mikroben? Versuchen Sie es mit Wodka! 50 Gramm vor den Mahlzeiten schützen ihn vor allen bekannten Mikroben. Und 100 Gramm – vor allen unbekannten.“

Und nun Spaß beiseite: C2H5OH ist ein langsam wirkendes Gift, das die menschliche Gesundheit zerstört. Laut dem herausragenden Psychiater und Neurologen Wladimir Bechterew ist „Alkohol ein Gift für jedes Lebewesen – Pflanzen und Tiere … Schon geringe Dosen Alkohol haben, wie Untersuchungen gezeigt haben, eine schädliche Wirkung auf die geistigen Fähigkeiten des Menschen.“ Und nicht nur auf die geistigen.

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Nutzen und Schaden von Alkohol bei Erkältung: „Beides hängt von der Dosis ab“

Wenn Alkohol in Blut, Leber, Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit und Gehirn gelangt, führt er zu Störungen vieler Körperfunktionen und zur Entwicklung atrophischer Prozesse in fast allen Organen.

Selbst Menschen, die hochprozentige Getränke in „mäßigen Mengen“ und nur „gelegentlich“ trinken, erleben irreversible Zerstörungsprozesse in der Großhirnrinde, die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse nimmt ab, die Synthese von Struktur- und Enzymproteinen verlangsamt sich und die Geweberegenerationsprozesse werden auf zellulärer Ebene unterdrückt. Und dies ist noch lange keine vollständige „Bilanz“ der negativen Folgen von Ethylalkohol, in der wir die psychischen und sozialen Probleme von übermäßigem Alkoholkonsum und Alkoholismus nicht aufgeführt haben …

Doch wie der berühmte Schweizer Arzt und Alchemist Paracelsus schon sagte: „Alles ist Gift und alles ist Medizin, und beides macht die Dosis.“

Experimentierfreudige Amerikaner – vom Forschungszentrum der Carnegie Mellon University in Pennsylvania – führten 1993 ein Experiment durch, um Nutzen und Schaden von Alkohol bei einer Erkältung sowie dessen Einfluss auf die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Körpers gegen akute Atemwegsinfektionen und akute respiratorische Virusinfektionen zu ermitteln. Das Experiment, das an zwei Gruppen von Freiwilligen mit insgesamt 390 Personen durchgeführt wurde, zeigte, dass eine normale Portion Whisky (2 Unzen oder 57 ml) oder ein Pint Bier (473 ml) den bereits Erkrankten nicht halfen. Gesunde „Versuchskaninchen“ waren jedoch nicht vom Virus betroffen.

Die Forscher äußerten sich nicht dazu, warum die „therapeutische Dosis“ Alkohol einen positiven Effekt hatte. Aber warum eigentlich?

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Erkältung mit Alkohol behandeln oder was ist das Geheimnis der „Trinktherapie“

Der springende Punkt ist wahrscheinlich, dass Alkohol desinfizierend wirkt und ein Schuss Wodka Mikroben und Viren neutralisiert, die in die Rachenschleimhaut eingedrungen sind. In diesem Fall sind ein paar Schlucke starken Alkohols eine vorbeugende Maßnahme gegen eine mögliche Erkrankung. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass die Behandlung einer Erkältung mit Alkohol wirklich möglich ist.

Nein, das ist unmöglich! Ärzte sagen, dass die Wirkung von Alkohol auf die bereits entzündete Rachenschleimhaut zu einer verstärkten Schwellung führt, was im Gegenteil die Entzündung verschlimmert. Darüber hinaus wirkt Alkohol harntreibend und entwässert den Körper. Ausgetrocknete Schleimhäute sind zudem anfälliger für Infektionen. Bei erhöhten Temperaturen ist Alkohol strengstens kontraindiziert, da bei einer Infektion die meisten Organe unter den Giftstoffen der ins Blut gelangenden Mikroben leiden.

Doch warum kann ein Glas Wodka einer möglichen Erkältung vorbeugen? Wir betonen: nicht heilen, sondern den Ausbruch der Krankheit verhindern.

Vielleicht steckt dahinter ein anderer biochemischer Mechanismus des menschlichen Körpers? Beispielsweise die Fähigkeit von Alkohol, den Säure-Basen-Haushalt des Blutes in Richtung Säure zu verändern…

Im Normalzustand beträgt der Säuregehalt (pH) des menschlichen Blutplasmas 7,37–7,43 pH. Bei Krankheit, körperlicher Überlastung und der Einwirkung vieler anderer ungünstiger Faktoren verschiebt sich der Säuregehalt des Blutes in Richtung Übersäuerung. Dies geschieht insbesondere als Reaktion auf Entzündungen jeglicher Ätiologie, einschließlich Erkältungen. Dies liegt daran, dass die körpereigene Produktion von Interferon, das Viren neutralisieren kann, nur in einer sauren Umgebung beschleunigt wird.

Darüber hinaus fördert ein Anstieg des pH-Werts im Blut die Durchlässigkeit kleiner Kapillaren und Zellmembranen, was die Sauerstoffaufnahme des Körpers stimuliert und den Stoffwechsel aktiviert. Das heißt, der Körper beginnt, die Krankheit energisch zu bekämpfen. Und wenn dieser Kampf vorbei ist, normalisiert sich der Säuregehalt des Blutes.

Es zeigt sich also, dass ein Glas Wodka durch die Ansäuerung des Blutes bei einer klaren Erkältungsgefahr durchaus hilfreich sein kann, um dieser Krankheit vorzubeugen.

Alkohol bei Erkältung: Getränke zur Vorbeugung

Erinnern wir uns an den oben erwähnten Alchemisten Paracelsus und lehnen wir "Pferdedosen" sofort ab. Bei leichtem Schüttelfrost nach Unterkühlung und den ersten Anzeichen einer Erkältung reicht es völlig aus, vor dem Schlafengehen eine Tasse heißen Tee zu trinken, 50-75 ml trockenen Rotwein und einen Teelöffel Honig hinzuzufügen.

Anstelle von Tee und Wein können Sie heißen Wermut mit demselben Honig verwenden. Als alkoholische Lösung gegen Erkältungen bevorzugen Männer offensichtlich Wodka. Hier ist ein Rezept für sie: 100 ml Wodka mit gemahlenem roten Pfeffer (auf einer Messerspitze) verrühren, erwärmen und trinken – und sofort unter der Decke schlafen gehen.

Grog mit Honig ist ganz einfach zuzubereiten: Geben Sie 50 ml Cognac, 1–2 Teelöffel Honig und eine Zitronenscheibe in ein halbes Glas starken Schwarztee. In Großbritannien trinkt man in solchen Situationen heißen Punsch (auf Partys wird kalter Punsch getrunken). Dafür benötigen Sie: 200 ml starken Schwarztee, 2 Esslöffel Zucker, 50–100 ml Cognac (oder Rum), 200 ml Rotwein sowie den Saft einer Orange und einer Zitrone. Alles verrühren und zum Kochen bringen.

Deutscher Glühwein gilt als das wirksamste Getränk gegen Erkältungen und als wärmendes Mittel bei kaltem Wetter. Das einfachste Rezept lautet wie folgt: eine Flasche trockenen (oder halbtrockenen) Rotwein, 300 ml Wasser, ein halbes Glas Zucker, 2 Esslöffel Honig und Gewürze – Zimt, Nelken, Zitronenschale, Sternanis, Ingwer, Muskatnuss (von allem etwas). Die Mischung wird in einer Emailleschüssel auf +70–80 °C erhitzt und 15–20 Minuten unter einem Deckel ziehen gelassen.

Das Gesundheitsministerium der Ukraine warnt: Alkoholkonsum ist gesundheitsschädlich.

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