Das kardiale Reizleitungssystem

Die Regulierung und Koordination der kontraktilen Funktion des Herzens erfolgt über sein Reizleitungssystem. Das Reizleitungssystem des Herzens wird von atypischen Kardiomyozyten (kardialen Reizleitungskardiomyozyten) gebildet. Diese Kardiomyozyten sind reich innerviert und im Vergleich zu Myokardkardiomyozyten klein (Länge ca. 25 µm, Dicke 10 µm).

Die Zellen des Reizleitungssystems haben keine T-Röhrchen, sie sind nicht nur an ihren Enden, sondern auch an ihren Seitenflächen miteinander verbunden. Diese Zellen enthalten viel Zytoplasma und wenige Myofibrillen. Die Zellen des Reizleitungssystems haben die Fähigkeit, Reizungen von den Herznerven zum Myokard der Vorhöfe und Ventrikel zu leiten. Die Zentren des Reizleitungssystems des Herzens sind zwei Knoten:

• Der Sinusknoten (Keith-Fleck-Knoten; Nodus sinuatrialis) liegt in der Wand des rechten Vorhofs, zwischen der Öffnung der oberen Hohlvene und dem rechten Herzvorhof; er gibt Äste an das Myokard der Vorhöfe ab;
• Der Atrioventrikularknoten (Aschoff-Tawara-Knoten; Nodus atrioventricularis) liegt in der Dicke des unteren Teils des Vorhofseptums. Unten geht dieser Knoten in das Atrioventrikularbündel (His-Bündel; Fasciculus atrioventricularis) über, das das Myokard der Vorhöfe mit dem der Ventrikel verbindet. Im muskulären Teil des Ventrikelseptums teilt sich dieses Bündel in das rechte und das linke Crus (Crus dextrum et crus sinistrum). Die Endäste der Fasern des Reizleitungssystems des Herzens (Purkinje-Fasern), in die sich diese Crus aufteilen, enden im Myokard auf den Kardiomyozyten der Ventrikel.

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