Wiederholungen deiner Lieblingsserie stärken deine Willenskraft

Viele Menschen sind durch das Fernsehen an die Couch gefesselt, was viele negative Folgen haben kann, von Sehstörungen bis hin zu Bluthochdruck aufgrund einer sitzenden Lebensweise. Deshalb wird uns immer wieder beigebracht: Weniger fernsehen, von der Couch aufstehen und sich bewegen.

Es stellt sich jedoch heraus, dass Fernsehen nicht nur gesundheitsschädlich ist. Eine unter der Leitung von Professor Jay Derrick aus Buffalo durchgeführte Studie zeigte, dass das Ansehen einer Wiederholung einer Lieblingssendung dazu beiträgt, die moralische Stärke wiederherzustellen, die Willenskraft und die Selbstkontrolle zu verbessern.

„Der Mensch verfügt nur über eine begrenzte Menge an mentaler Energie. Wenn er eine bestimmte Aufgabe erledigt, verbraucht er einen bestimmten Teil dieser mentalen Ressourcen dafür. Daher bleibt weniger mentale Energie und Kraft für die nächste Aufgabe übrig“, erklärt Jay Derrick. „Mit der Zeit werden die psychischen Ressourcen wiederhergestellt, aber es muss Möglichkeiten geben, diesen Prozess zu beschleunigen.“

Eine solche Methode ist das Anschauen einer Wiederholung einer beliebten Fernsehsendung, wie Derrick und sein Team herausfanden. Wenn man eine Sendung sieht, die man schon einmal gesehen hat, fühlt man sich wohl, weil man bereits weiß, was die Teilnehmer sagen oder tun werden. Man macht sich keine Sorgen oder Stress, sondern lehnt sich einfach zurück und genießt die Sendung.

Wenn Sie eine Wiederholung Ihrer Lieblingsserie sehen, müssen Sie sich normalerweise nicht anstrengen, sich selbst, Ihre Gedanken, Worte oder Handlungen zu kontrollieren. Sie verschwenden keine psychische Energie für Selbstkontrolle. Gleichzeitig genießen Sie die „Interaktion“ mit den Fernsehfiguren, und das hilft Ihnen, neue Energie zu tanken.

Zu diesen Schlussfolgerungen gelangte Derrick dank einer Studie, deren Kern wie folgt lautete: Die Studienteilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, von denen die eine eine schwierigere, Konzentration erfordernde Aufgabe erhielt, die andere Hälfte eine weniger schwierige. Anschließend wurde die Hälfte der Teilnehmer gebeten, ihre Lieblingsfernsehsendung auf Papier zu schreiben, und die andere Hälfte wurde gebeten, Gegenstände im Raum aufzuschreiben (neutrale Aufgabe).

Es stellte sich heraus, dass diejenigen der Teilnehmer, die eine Fernsehsendung beschreiben sollten, zuvor eine schwierigere Aufgabe erledigt hatten, länger und ausführlicher schrieben. Derrick schlussfolgerte, dass sie nach der Bewältigung einer schwierigen Aufgabe mehr über ihre Lieblingssendung nachdenken wollten, um sich zu entspannen und die verbrauchte Energie wieder aufzuladen.

In einer anderen Studie führten die Teilnehmer persönliche Tagebücher und dokumentierten darin alles, was sie zu tun hatten und was mentale Energie erforderte. Es stellte sich heraus, dass die Teilnehmer häufiger Wiederholungen von Fernsehsendungen ansahen, wenn sie eine schwierige Aufgabe erledigen mussten, die viel Anstrengung erforderte. Dank der Wiederholungen von Fernsehsendungen regenerierten sie ihre psychische Energie.

Derrick betonte, dass nur die Lieblingssendungen einen positiven Einfluss auf die psychische Verfassung der Zuschauer hätten, während das Ansehen von zufälligem Fernsehmaterial keinen solchen Effekt habe. Darüber hinaus seien selbst Lieblingssendungen beim ersten Ansehen nicht so nützlich wie Wiederholungen. Derrick erklärt dies mit der besonders angenehmen „Beziehung“ des Zuschauers zu den Fernsehfiguren, deren Worte und Verhalten ihm bereits vertraut seien.