Facebook wird bei Teenagern immer unbeliebter

Experten warnen schon lange davor, dass soziale Medien gesundheitsschädlich sind. Manche Experten glauben, dass die Überwindung der Social-Media-Sucht fast so schwierig ist wie die Überwindung einer Alkohol- oder Drogensucht.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Organisation GlobalWebIndex hat eine neue Studie durchgeführt, an der 170.000 Benutzer des sozialen Netzwerks Facebook aus verschiedenen Ländern teilnahmen.

Rund 70 % der jungen Menschen (16–19 Jahre) in Großbritannien und den USA gaben an, deutlich weniger Zeit auf Facebook zu verbringen als früher. Instant-Messaging-Apps erfreuen sich bei jungen Menschen mittlerweile größerer Beliebtheit.

Die Hälfte der Umfrageteilnehmer gab zu, Facebook satt zu haben. Das soziale Netzwerk wird mittlerweile von einer größeren Anzahl von Nutzern genutzt, doch insgesamt stellten Experten fest, dass der Austausch von Nachrichten und Fotos im sozialen Netzwerk 20 % weniger stattfindet als noch vor ein paar Jahren. Etwa 30 % der jungen Menschen nutzen Facebook nicht mehr zur Kommunikation, da mobile Anwendungen wie Instagram mittlerweile beliebter sind.

Doch trotz der Tatsache, dass die Facebook-Nutzer weniger aktiv geworden sind, ist der Messenger des sozialen Netzwerks bei Teenagern weiterhin sehr beliebt. Berichten zufolge ist Facebook Messenger beliebter als WhatsApp (eine Instant-Messaging-App).

In Bezug auf die Beliebtheit unter den Anwendungen liegt Snapchat derzeit auf dem ersten Platz und ermöglicht den Austausch kurzer Videos und Fotos (bis zu 40 % der Benutzer in den USA, Kanada und Großbritannien).

Experten haben bereits festgestellt, dass Facebook negative Auswirkungen auf Jugendliche hat. Eine der neuesten Studien ergab, dass junge Menschen unter dem Einfluss des sozialen Netzwerks viele ungesunde Produkte konsumieren.

Jugendliche reagieren nachweislich äußerst empfindlich auf Werbung für schädliche Produkte, die auf Social-Networking-Sites veröffentlicht wird.

Experten haben außerdem nachgewiesen, dass Facebook das Selbstwertgefühl beeinflusst. Beispielsweise entwickeln junge Mädchen, die viel Zeit online verbringen und sich die Fotos anderer Leute ansehen, Probleme mit der Wahrnehmung ihrer eigenen Attraktivität.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Niedergang von Facebook das Leben vieler Teenager verbessern wird.

Außerdem haben Wissenschaftler in einer der neuesten Studien herausgefunden, dass schüchterne und zurückgezogene Menschen mehr Zeit auf Facebook verbringen, dieser Personentyp jedoch wenig oder keine Informationen über sich selbst mit Freunden und Bekannten teilt, außerdem fast nie Fotos auf seine Seite hochlädt und keine Beiträge auf den Seiten seiner Freunde hinzufügt.

Offene Menschen nutzen die Vorteile sozialer Netzwerke (Kontaktaufnahme mit Freunden und Familie, Statusaktualisierung, Teilen von Fotos und Videos) eher. Wissenschaftler kamen daher zu dem Schluss, dass Menschen, die von Natur aus gesellig sind und im realen Leben keine Kommunikationsdefizite aufweisen, Facebook eher für den vorgesehenen Zweck nutzen.

Es ist erwähnenswert, dass eine andere Studie ergab, dass offene und gesellige Menschen ihre Partner in sozialen Netzwerken weniger kontrollieren und eher Details ihres Privatlebens mit Freunden teilen, was man von verschlossenen und zurückhaltenden Menschen nicht behaupten kann. Schüchterne und verschlossene Menschen sind in der Regel eifersüchtiger und anfälliger für neurotische Zustände. Die Kontrolle ihres Partners hilft ihnen, das Angstgefühl zu reduzieren, das in ernsthaften Beziehungen entsteht.