Weibliche Beschneidung

Trotz allgemeiner Verurteilung der weiblichen Beschneidung wird diese Praxis in vielen Ländern weiterhin praktiziert. Die Prävalenzraten der weiblichen Beschneidung liegen zwischen weniger als 1 % und 99 %.

Die weibliche Beschneidung wird auf allen Kontinenten von verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen praktiziert, darunter von Christen, Muslimen, Juden und einigen einheimischen (afrikanischen) Religionen.

Weltweit wurden mindestens 100 Millionen Frauen beschnitten.

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Indikationen zur Beschneidung bei Frauen

Es gibt keine medizinischen Indikationen für die Beschneidung von Frauen. In vielen Kulturen gilt die Beschneidung als Übergangsritus, nach dem ein junges Mädchen als Frau gilt. Die Beschneidung von Frauen wird als Verfahren angesehen, das unmoralisches Verhalten verhindert, das Recht auf Heirat verleiht, den Geschlechtsverkehr für Männer angenehmer macht und für Sauberkeit sorgt. In Wirklichkeit symbolisiert die Operation die soziale Kontrolle über die sexuelle Befriedigung (Entfernung der Klitoris) und die Fortpflanzungsfunktion (Vernähen des Genitalschlitzes) von Frauen.

Technik der weiblichen Beschneidung

Man unterscheidet folgende Arten der Beschneidung bei Frauen:

1. Traditionelle Beschneidung (Zirkuziation) – Entfernung der Vorhaut der Klitoris, führt jedoch normalerweise zur Entfernung der Klitoris.
2. Exzisionsbeschneidung (Beschneidung) – Entfernung der Klitoris, der Klitorisvorhaut und der kleinen Schamlippen.
3. Pharaonische Beschneidung – Entfernung der Klitoris, der kleinen Schamlippen, Einschnitte der großen Schamlippen und Vernähen des Eingangs zum Scheidenvorhof. Kann je nach Größe der verbleibenden Öffnungen in Typ III und Typ IV unterteilt werden.

Die Sunnah-Beschneidung (ein arabisches Wort für „traditionell“) ist ein weniger einschneidender Eingriff, bei dem lediglich die Vorhaut der Klitoris entfernt wird. Dieser Eingriff gilt als analog zur männlichen Beschneidung, führt jedoch unweigerlich zu schweren Schäden und/oder zur Amputation der Klitoris.

Die weibliche Beschneidung wird in der Regel von Laien, meist ohne Betäubung und mit unsterilen Instrumenten durchgeführt. Die Blutstillung erfolgt auf verschiedene Weise, beispielsweise durch grobes Nähen, das Tragen enger Kleidung oder das Auftragen von Kuhkot oder Schlamm. Um die Heilung zu erleichtern, werden die Beine des Mädchens manchmal zusammengebunden.

Komplikationen der weiblichen Beschneidung

Komplikationen (früh, spät und während der Geburt).

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Frühe Komplikationen:

1. Blutungen (0,5-2%)
2. Schock (0-2%)
3. Starke Schmerzen (>90%)
4. Akuter Harnverhalt (0,7-10%)
5. Trauma benachbarter Organe (Harnröhre, Anus)
6. Infektion (7 – 10 %), einschließlich Septikämie, Tetanus, Gangrän, Abszess, Geschwürbildung.

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Spätkomplikationen:

• Bildung von Keloidnarben (14 %)
• Implantationszysten (0–1,5 %)
• Wiederkehrende Harnwegsinfektionen (1-4%)
• Vaginalsteine (selten)
• Chronische Entzündungen im Becken (4-13%)
• Angststörungen und Depressionen
• Dysmenorrhoe, Dyspareunie
• Unfruchtbarkeit (?)
• Verminderte sexuelle Befriedigung

Geburtshilfliche Komplikationen:

• Verlängerung der zweiten Wehenphase (14 %)
• Erhöhte Inzidenz von postpartalen Blutungen (5-6%)
• Erhöhte (40-100%) Häufigkeit von Episiotomien, insbesondere anterior
• Erhöhtes Risiko eines fetalen Todes während der Geburt
• Erhöhte Inzidenz von rektovaginalen und urethrovaginalen Fisteln