Der endokrine Teil der Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse besteht aus exokrinen und endokrinen Anteilen. Der endokrine Anteil der Bauchspeicheldrüse (Pars endocrina pancreatis) wird durch Gruppen von Epithelzellen repräsentiert, die einzigartig geformte Pankreasinseln (Langerhans-Inseln; Insulae pancreaticae) bilden, die durch dünne Bindegewebsschichten vom exokrinen Anteil der Drüse getrennt sind. Pankreasinseln kommen in allen Teilen der Bauchspeicheldrüse vor, die meisten jedoch im Schwanzbereich. Die Größe der Inseln variiert zwischen 0,1 und 0,3 mm, und ihre Gesamtmasse überschreitet nicht 1/100 der Masse der Bauchspeicheldrüse. Die Gesamtzahl der Inseln beträgt 1 bis 2 Millionen. Die Inseln bestehen aus endokrinen Zellen. Es gibt fünf Haupttypen dieser Zellen. Der Großteil (60–80 %) der Zellen sind Betazellen, die sich hauptsächlich im Inneren der Inseln befinden und Insulin sezernieren; Alphazellen machen 10–30 % aus. Sie produzieren Glukagon. Etwa 10 % sind D-Zellen, die Somatostatin sezernieren. Einige PP-Zellen, die die Peripherie der Inseln besetzen, synthetisieren Pankreaspolypeptid.

Insulin fördert die Umwandlung von Glukose in Glykogen und verbessert den Kohlenhydratstoffwechsel in den Muskeln. Glukagon fördert die Bildung von Triglyceriden aus Fettsäuren und stimuliert deren Oxidation in Hepatozyten. Mit steigender Glukosekonzentration im durch die Bauchspeicheldrüse fließenden Blut steigt die Insulinsekretion und der Glukosespiegel im Blut sinkt. Somatostatin hemmt die Produktion des somatotropen Hormons durch die Hypophyse sowie die Sekretion von Insulin und Glukagon durch A- und B-Zellen. Pankreaspolypeptide stimulieren die Sekretion von Magen- und Pankreassaft durch exokrine Zellen der Bauchspeicheldrüse.

Die Langerhansinseln entwickeln sich aus dem gleichen Epithelrudiment des Primärdarms wie das exokrine Pankreas. Sie werden durch große Blutkapillaren, die die Inseln umgeben und zwischen die Zellen eindringen, reichlich mit Blut versorgt.