Allergiemedikamente: Was sind sie?

Allergiemedikamente sind Histaminblocker oder, wie sie häufiger genannt werden, Antihistaminika. Vor ihrer Verschreibung wird eine Differentialdiagnostik durchgeführt, um ein spezifisches Allergen oder Allergiekomplexe zu identifizieren. Darüber hinaus ist es zwingend erforderlich, das identifizierte Allergen zu neutralisieren und den Kontakt damit zu minimieren.

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Antihistaminika gegen Allergien

Am gebräuchlichsten und wirksamsten sind Antihistaminika, die in den letzten Jahrzehnten mehrfach verbessert wurden. Diese Medikamente blockieren Histamin, einen Mediator entzündlicher allergischer Prozesse. Antiallergika dieser Art wirken effektiv auf H2-Histaminrezeptoren und werden zudem in der Gastroenterologie erfolgreich zur Behandlung von Geschwüren eingesetzt. Ihre juckreizstillende, krampflösende, abschwellende und lokalanästhetische Wirkung ermöglicht den breiten Einsatz dieser Medikamente im Kampf gegen den Feind des 21. Jahrhunderts – die Allergie.

Antihistaminika werden in die Generationen I, II und III eingeteilt. Die erste Generation von Antihistaminika hat eine ausgeprägte sedierende Wirkung und wird als sedierende Antihistaminika bezeichnet. Die zweite Generation ist fortschrittlicher und wird als nicht-sedierende Antihistaminika bezeichnet. Völlig neu in Bezug auf Penetrationsmechanismus, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit sind die Medikamente der dritten Generation, die als aktive Metaboliten bezeichnet werden.

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Allergiemedikamente – sedierende Antihistaminika der ersten Generation

Diese Medikamente können an H1-Rezeptoren binden, wirken als Anticholinergika (unterbrechen die Verbindung der Neurotransmitter, verhindern die Impulsübertragung an das Nervensystem) und haben eine sedierende Wirkung. Die antihistaminische Wirkung hält bis zu 8 Stunden an, danach muss das Medikament erneut eingenommen werden. Die sedierende Wirkung erklärt sich durch die Fettlöslichkeit der Antihistaminika der ersten Generation und die hervorragende Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke des Gehirns zu überwinden. Aufgrund ihrer sedierenden Wirkung sind Antihistaminika dieser Generation nur begrenzt verschreibungspflichtig und auch in Kombination mit Kombinationstherapien nur eingeschränkt einsetzbar. Solche Medikamente werden nicht zusammen mit bestimmten Arten von Analgetika und entzündungshemmenden Medikamenten verschrieben. Antihistaminika der ersten Generation können atropinähnliche Symptome hervorrufen – Harnverhalt, Mundtrockenheit, Tachykardie, Darmerkrankungen, Sehstörungen. Zu den positiven Eigenschaften der Antihistaminika der ersten Generation zählen die antiemetische Wirkung und die tremorreduzierende Eigenschaft, die eine solche Therapie auch bei Parkinson ermöglicht. Diese Antihistaminika können auch lokalanästhetisch wirken. Der Nachteil ist, dass der Körper mit der Zeit (2-3 Wochen) eine Toleranz gegenüber dem Medikament entwickelt und es gewechselt werden muss. Die therapeutische Wirkung tritt zwar schnell genug ein, ist aber kurzlebig und instabil. Unter den Medikamenten dieser Generation gilt Diphenhydramin als führend in Bezug auf Popularität und Bekanntheit. Den zweiten Platz in der Rangliste belegt Diazolin, gefolgt von Suprastin und Tavegil. Pipolfen und Fenkarol sind in der Bevölkerung weniger bekannt, aber unter Klinikern, insbesondere unter denen, die seit über dreißig Jahren im medizinischen Bereich tätig sind, gut bekannt.

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Allergiemedikamente: Antihistaminika der zweiten Generation

Es ist kein Zufall, dass diese Medikamente als nicht-sedierende Antihistaminika bezeichnet werden. Sie passieren die Blut-Hirn-Schranke nur minimal, daher ist die sedierende Wirkung sehr gering. Antihistaminika der zweiten Generation erfüllen jedoch ihre Hauptfunktion – die Blockierung der H1-Rezeptoren – perfekt. Zu den Nachteilen dieser Medikamente gehört ihre Kardiotoxizität. Bei ihrer Verschreibung sind eine ständige Überwachung der Herzaktivität des Patienten und eine zusätzliche unterstützende Therapie erforderlich. Kardiotoxizität ist mit der Blockierung nicht nur der H1-Rezeptoren, sondern auch der Kaliumkanäle des Herzmuskels verbunden. Die Toxizität kann bei einer Kombinationstherapie mit Antimykotika und Antidepressiva zunehmen. Außerdem müssen Medikamente und Lebensmittel mit Vitamin C sowie Zitrusfrüchte ausgeschlossen werden.

Es wird nicht empfohlen, älteren Menschen und schwangeren Frauen Antihistaminika dieser Generation zu verschreiben. Die therapeutische Wirkung ist sofort sichtbar und hält länger als 10 Stunden, oft bis zu 14 Stunden, an, was eine seltenere Einnahme der Medikamente und somit eine Minimierung der Nebenwirkungen ermöglicht. Eine Langzeitanwendung ist ohne Sucht und Entzugserscheinungen möglich. Zu den Antihistaminika der zweiten Generation zählen Trexil, Astemizol, Semprex, das bekanntere Fenistil, das noch bekanntere Claritin und Loratadin.

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Allergiemedikamente: Antihistaminika der dritten Generation

Es handelt sich um aktive Metaboliten, die keine sedierende Wirkung haben und absolut sicher für die Herztätigkeit sind. Sie können auch dann verschrieben werden, wenn die Aktivität des Patienten mit aktiven Funktionen und Konzentrationsbedarf verbunden ist. Sie blockieren außerdem H1-Rezeptoren gut, wirken 24 Stunden lang und sind unabhängig von Mahlzeiten, sodass die Medikamente täglich, aber zu jeder Zeit eingenommen werden können. Zu den Antihistaminika der dritten Generation gehören Telfast, Erius und Levocetirizinhydrochlorid, besser bekannt als Xyzal. Diese Medikamente können in Tablettenform abgegeben werden, aktive Metaboliten werden jedoch häufig in Sirupform freigesetzt, was für die antiallergische Therapie von Kindern sehr attraktiv ist.

Antiallergische Medikamente beschränken sich nicht nur auf Antihistaminika, der Behandlungskomplex umfasst auch Nasensprays, Augentropfen und sogar Glukokortikoide. Manchmal wird auch ein „Veteran“ unter den Medikamenten verschrieben – Calciumchlorid. In jedem Fall sollten Medikamente von einem Allergologen verschrieben werden, da die Wahl des Medikaments direkt von der Art der Allergie, dem Allergen und dem Allgemeinzustand der Person abhängt.