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Die Gehirne von Frauen altern schneller
Zuletzt überprüft: 01.07.2025
Die Forscher verglichen die Aktivität von Genen im männlichen und weiblichen Gehirn und kamen zu dem Ergebnis, dass im weiblichen Gehirn altersbedingte Veränderungen in der molekulargenetischen Küche schneller auftreten.
Obwohl Frauen länger leben als Männer, altern sie offenbar schneller als das stärkere Geschlecht. Zu diesem Schluss kamen Forscher der University of California in Berkeley (USA) nach der Analyse der altersbedingten Genaktivität im Gehirn von Männern und Frauen. Die Genaktivität wurde anhand der RNA-Zusammensetzung gemessen (oder anders ausgedrückt: Transkriptome verglichen): Zusammensetzung und Menge der RNA-Matrizen ermöglichen die Bestimmung, welches Gen seine Aktivität erhöht und welches verringert.
Insgesamt wurden 13.000 Gene aus vier verschiedenen Hirnregionen, die posthum von 55 Personen unterschiedlichen Alters entnommen wurden, analysiert. Die Forscher erwarteten, dass altersbedingte Veränderungen bei Frauen langsamer auftreten würden, da sie länger leben. Doch das Gegenteil war der Fall. So wurden beispielsweise im oberen Frontalgyrus 667 Gene gefunden, deren Aktivität sich im Laufe der Zeit bei Frauen und Männern unterschiedlich veränderte. Manche Gene beginnen mit zunehmendem Alter intensiver zu arbeiten, andere schwächen sich ab, doch bei 98 % dieser Gene im weiblichen Gehirn traten altersbedingte Veränderungen schneller auf. Einige dieser molekulargenetischen Veränderungen stehen bekanntermaßen mit einer Schwächung der kognitiven Funktionen und der Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen in Zusammenhang.
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Mit anderen Worten: Das weibliche Gehirn altert schneller als das männliche. Wissenschaftler selbst stellen jedoch fest, dass etwa die Hälfte der Frauen von beschleunigter Alterung betroffen ist. Daraus lässt sich schließen, dass die Ursache nicht in der biologischen Programmierung der Frauen, sondern in ihren spezifischen Lebensumständen liegt. Der einfachste Grund hierfür ist Stress. Tatsächlich bestätigen Experimente an Affen indirekt, dass Stress zu vorzeitiger Gehirnalterung führen kann. Um diese Hypothese endgültig zu bestätigen, wollen die Forscher Experimente mit Nagetieren durchführen und gleichzeitig untersuchen, wie sich der molekulargenetische Zustand des Gehirns bei Frauen verschiedener Kulturen verändert, deren Lebenssituation hinsichtlich der Belastung durch Alltagsstress stark variiert.