Infektionen, die 2012 in den USA Hunderte von Menschenleben forderten

Der Jahresbeginn in den USA war geprägt von Grippe und Erkältungen, endete jedoch mit Ausbrüchen von Pilzmeningitis, Nilfieber und Hantaviren, die Hunderten von Menschen das Leben kosteten.

39 Menschen in 19 Bundesstaaten starben an einer Pilzmeningitis. Wie sich herausstellte, war die Ursache die Nachlässigkeit der Apotheker. Mehr als 600 Amerikaner überlebten, doch die Krankheit verursachte bei ihnen körperliches und seelisches Leid.

Anfang September wurde der 78-jährige Richter Eddie Lovelace in ein Krankenhaus in Nashville, Tennessee, eingeliefert. Am 11. September klagte er seiner Frau über Taubheitsgefühle im Arm und starke Kopfschmerzen. Bald gaben seine Beine nach und er brach zusammen. Sieben Tage nach seiner Einlieferung starb Lovelace. Die Ärzte vermuteten zunächst einen Schlaganfall, doch später stellte sich heraus, dass die Todesursache eine Pilzinfektion der Hirnhaut war.

Wie sich später herausstellte, war die Infektion auf Steroidinjektionen zurückzuführen, die dem Mann nach einer Rückenverletzung, die er sich bei einem Autounfall zugezogen hatte, verschrieben worden waren.

Diese Art der Meningitis ist nicht ansteckend, im Gegensatz zur normalen Meningitis, die durch Bakterien verursacht wird. In diesem Fall waren Schimmelsporen schuld. Dem ersten Opfer, ebenfalls aus Tennessee, wurden zusätzlich Methylprednisolonacetat-Injektionen verschrieben.

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) untersuchten den Vorfall und stellten fest, dass die Medikamente aus einer einzigen Charge Methylprednisolonacetat stammten, die mit dem Pilz Exserohilum rostratum kontaminiert war. Die Steroide aus der kontaminierten Charge wurden in 23 Bundesstaaten geliefert, was zu einem massiven Ausbruch von Pilzmeningitis führte, an dem über 600 Menschen starben. Der Hersteller hat seinen Betrieb bis zum Abschluss der Untersuchung eingestellt.

Bis zum 11. Dezember wurden 5.387 Fälle von Nilfieber gemeldet, die 243 Todesfälle zur Folge hatten.

Das West-Nil-Fieber-Virus ist eine akute Viruserkrankung, die durch Mücken der Gattung Culex sowie durch Vögel und Nagetiere als Infektionsträger übertragen wird. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch Fieber, Lymphadenopathie, Entzündungen der Hirnhäute und systemische Läsionen der Schleimhäute.

In Texas, Louisiana und Mississippi, wo es große Mückenpopulationen gibt, sind zahlreiche Fälle von Infektionen mit dem West-Nil-Virus (WNV) aufgetreten.

In 20 % der Fälle verläuft die Krankheit symptomlos und mild, in manchen Fällen dauert sie mehrere Wochen und kann schwere neurologische Folgen hinterlassen und in 10 % der Fälle führt die Krankheit zum Tod.

In diesem Sommer kam es in den Vereinigten Staaten zum größten Ausbruch von Hantavirus-Infektionen.

Hantaviren verursachen eine unheilbare, manchmal tödlich verlaufende Krankheit. Das Virus befällt vor allem die Atemwege und kann auch Enzephalitis oder Meningitis, Infektionen des Gehirns und des Rückenmarks, verursachen.

Mehr als 20.000 Besucher des berühmten Yosemite-Nationalparks waren in diesem Jahr gefährdet, sich mit der Krankheit anzustecken. Berichten zufolge starben von zehn infizierten Besuchern drei. 22.000 Menschen wurden vor der Gefahr einer Ansteckung mit der gefährlichen Krankheit gewarnt. Die Infektionsquelle waren Mäuse, deren Population im Park zu groß geworden war.

Was erwartet die Menschheit im Jahr 2013? Höchstwahrscheinlich wird die Bedrohung unvorhersehbar sein.

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