Borhaltige Lebensmittelzusatzstoffe

1987 untersuchten Nielsen et al. die Auswirkungen von Bor-, Aluminium- und Magnesiumpräparaten auf den Mineralstoffwechsel postmenopausaler Frauen. Die Ergebnisse zeigten, dass Borpräparate in einer Dosierung von 3 mg/Tag den Serumtestosteronspiegel um 0,3 bis 0,6 ng-dl erhöhten. Viele Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln erkannten schnell, dass ein hoher Testosteronspiegel mit einem Anstieg der Muskelmasse und einem Rückgang der Fettmasse einherging. Der Markt wurde bald mit borhaltigen „Testosteron-Boostern“ überschwemmt.

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Hauptfunktionen von Bor

• Natürlicher Verstärker der Testosteronsynthese.
• Erhöht die Muskelmasse.
• Reduziert die Fettmasse.

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Forschungsergebnisse

Nahrungsergänzungsmittelhersteller nutzten Nielsens Daten, um borhaltige Produkte auf den Markt zu bringen, die angeblich „natürliche“ Alternativen zu Anabolika darstellten. Diese Unternehmen versäumten es jedoch zu erwähnen, dass die Studie an zwölf postmenopausalen Frauen im Alter von 48 bis 82 Jahren durchgeführt wurde und dass auch deren Östradiolspiegel anstieg. Ihre Körperzusammensetzung wurde jedoch nicht gemessen. Zudem lagen die normalen Testosteronwerte bei Männern etwa zehnmal höher als die Nielsen-Ergebnisse.

Green, Ferrando wählte eine geeignetere Gruppe zur Untersuchung der ergogenen Wirkung – zehn Bodybuilder. Sie nahmen täglich 2,5 mg Bor oder ein Placebo ein und trainierten sieben Wochen lang. Es wurde kein Anstieg des Testosteronspiegels festgestellt. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Borpräparate keine anabole Wirkung haben.

Empfehlungen

Bor ist ein Spurenelement, das in Spuren in Rosinen, Pflaumen, Nüssen, Apfelmus und Traubensaft vorkommt. Die empfohlene Tagesdosis (RDA) gibt keinen Standardwert für Bor vor, obwohl einige Studien darauf schließen lassen, dass der Mensch etwa 0,5–1,0 mg Bor pro Tag benötigt. 10 mg Bor pro Tag scheinen unbedenklich zu sein, mehr als 50 mg Bor pro Tag können jedoch toxische Wirkungen wie Appetitlosigkeit und Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen. Einige Studien deuten darauf hin, dass Bor eine geringe Rolle für den Knochenmineralstatus spielt, aber keine ergogene Wirkung zu haben scheint.