Angeborene Tuberkulose

Angeborene Tuberkulose ist selten. Eine fetale Infektion in der Frühschwangerschaft führt zu spontanen Aborten und Totgeburten. Bei Fortsetzung der Schwangerschaft werden Kinder zu früh geboren, mit Anzeichen einer intrauterinen Hypotrophie und geringem Körpergewicht. In den ersten Tagen nach der Geburt kann das Kind gesund erscheinen. In der zweiten Woche treten Lethargie, Schläfrigkeit, dyspeptische Störungen, verstärkte Intoxikationssymptome, ein hepatosplenisches Syndrom, vergrößerte periphere Lymphknoten, Anzeichen einer Ateminsuffizienz (Atemnot, Zyanose) auf, es treten auskultatorische katarrhalische Veränderungen in der Lunge auf, Perkussionsveränderungen, Gelbsucht und ein hämorrhagisches Syndrom können auftreten. Auch ein akuter Krankheitsausbruch von Geburt an (bei miliarer Verbreitung) mit fortschreitender Verschlechterung des Allgemeinzustands und zusätzlichen neurologischen Symptomen ist möglich.

Diagnosekriterien für angeborene Tuberkulose:

• das Vorhandensein von Tuberkulose bei der Mutter;
• Ergebnisse einer sorgfältig erhobenen Anamnese (zuvor festgestellte Beschwerden der Mutter über Schwäche, leichtes Fieber, anhaltende Bronchitis, akute Virusinfektionen der Atemwege während der Schwangerschaft, Unfruchtbarkeit in der Vorgeschichte, spontane Abtreibungen, entzündliche Erkrankungen der Geschlechtsorgane, Pyelonephritis).

Mangels Daten zur Tuberkulose bei der Mutter ist die Differentialdiagnose schwierig. Das klinische Bild ähnelt vielen Krankheiten (intrauterine Infektion, generalisierte Mykoplasmeninfektion, Pneumozystose, angeborene Syphilis, Sepsis, Lungenentzündung, HIV-Infektion). Bei Verdacht auf angeborene Tuberkulose ist eine Röntgenuntersuchung nicht nur des Kindes, sondern auch der Mutter erforderlich.

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