Was verursacht das katarrhalisch-respiratorische Syndrom?

Erkrankungen, die mit einem katarrhalisch-respiratorischen Syndrom einhergehen, werden als akute Atemwegserkrankungen (ARD) klassifiziert. Meistens werden sie durch Viren (ARVI), seltener durch Bakterien verursacht. Ursachen des katarrhalisch-respiratorischen Syndroms sind die Wirkung allergener (bei vasomotorischer Rhinitis, Heuschnupfen) und reizender Substanzen (z. B. Chlor) sowie der Kältefaktor. Oftmals kommt es zu einer kombinierten Wirkung verschiedener Faktoren (z. B. Kältefaktor und Viren).

Die Hauptverursacher akuter Atemwegsinfektionen sind Viren, die eine hohe Affinität zu bestimmten Teilen der Atemwege haben.

Die Gesamtzahl der Viren (einschließlich ihrer Serotypen), die akute Virusinfektionen der Atemwege verursachen, beträgt über 200. Sie sind die Ursache für mehr als 90 % der Fälle akuter Atemwegsinfektionen.

Zur Gruppe der Atemwege gehören Influenza- und Parainfluenzaviren, Adenoviren, Rhinoviren, Coronaviren und Enteroviren. Fast alle von ihnen verursachen Erkrankungen mit einem ähnlichen Krankheitsbild – dem katarrhalisch-respiratorischen Syndrom vor dem Hintergrund ausgeprägter Vergiftungssymptome. Die klinischen Manifestationen dieser Erkrankungen sind sowohl auf die Eigenschaften des Virus als auch auf die Immunreaktivität des Körpers zurückzuführen.

Die klinisch bedeutsamsten akuten Virusinfektionen der Atemwege sind: Influenza, Parainfluenza, Erkrankungen, die durch respiratorische Synzytialviren, Adeno- und Rhinoviren sowie Coronaviren verursacht werden.

Die Ähnlichkeit des Krankheitsbildes wird durch gemeinsame pathogenetische Mechanismen bei der Entwicklung von ARVI bestimmt:

• das Eindringen des Erregers in die Zellen des Atemwegsepithels und seine Vermehrung;
• Virämie mit der Entwicklung einer Toxikose und toxisch-allergischer Reaktionen;
• Entwicklung eines Entzündungsprozesses im Atmungssystem;
• umgekehrte Entwicklung des Infektionsprozesses, Bildung einer Immunität.

Der Verlauf des Infektionsprozesses wird durch ein komplexes System von Schutz- und Anpassungsreaktionen des Makroorganismus bestimmt, die darauf abzielen, die Vermehrung von Viren einzuschränken und sie zu eliminieren.

Im Anfangsstadium der Erkrankung spielen im Genesungsprozess unspezifische Abwehrfaktoren, lokales IgA und Phagozytose sowie die spezifische zelluläre und humorale Immunität die Hauptrolle.

Da die Eintrittspforte für ARVI die Schleimhaut der Atemwege ist, spielen lokale Abwehrfaktoren eine wichtige Rolle bei der Verhinderung der Krankheitsentwicklung. Zu diesen dominieren Makrophagen und sekretorische Immunglobuline (vor allem IgA, das die Anhaftung von Krankheitserregern an der Oberfläche von Epithelzellen verhindern und die Zerstörung und Eliminierung von Viren vermitteln kann). Bei beeinträchtigter Schleimhautimmunität befallen Viren vor allem die Zellen des Zylinderepithels der Atemwege. Allgemeine pathomorphologische Veränderungen bei ARVI:

• zytoplasmatische und intranukleäre Zerstörung von Epithelzellen;
• Störung der funktionellen Aktivität und Integrität der Zilien und folglich der mukoziliären Clearance;
• dystrophische Veränderungen im Epithel und das mögliche Auftreten von serösem oder serös-hämorrhagischem Exsudat im Lumen der Alveolen.

Obwohl alle respiratorischen Viren Erkrankungen mit ähnlichem Krankheitsbild hervorrufen, wurden charakteristische Merkmale identifiziert, die mit hinreichender Wahrscheinlichkeit eine Annahme über die Ätiologie der Infektionskrankheit zulassen.